Venezuela / Politik

Venezuela: Sechs Millionen gegen US-Dekret

kampagne-obama-deroga-decreto.png

Bild aus der venezolanischen Kampagne
Bild aus der venezolanischen Kampagne

Caracas. Sechs Millionen Menschen haben im Rahmen einer internationalen Kampagne der Regierung Venezuelas eine Petition gegen US-Sanktionen unterzeichnet. Wie Präsident Nicolás Maduro Mitte der Woche in seiner Radiosendung "In Kontakt mit Maduro" bekanntgab, habe die Kampagne gegen das Dekret der US-Regierung, indem diese Venezuela zur "Bedrohung der nationalen Sicherheit" erklärt und Sanktionen gegen Funktionäre erlassen hatte, bereits die Marke von sechs Millionen Unterzeichnenden überschritten. 

Die Unterschriften unter dem Motto "Obama, nimm das Dekret jetzt zurück" sollen beim siebten Amerika-Gipfel, der am 10. und 11. April in Panama stattfinden wird, an US-Präsident Barack Obama übergeben werden. Venezuela sei keine Bedrohung, sondern eine Hoffnung, heißt es in dem Text des Aufrufs.

Wie der lateinamerikanische Fernsehsender Telesur berichtete, befinden sich unter den Unterzeichnenden der ecuadorianische Präsident Rafael Correa, der Ex-Präsident Paraguaysm Fernando Lugo, wie auch der ehemalige honduranische Präsident Manuel Zelaya, der 2009 durch einen Putsch gestürzt wurde. Maduro bedankte sich in seiner Sendung für die erhaltene internationale Solidarität: Venezuela habe noch nie eine so große internationale Hilfe aus der ganzen Welt erhalten, wie es jetzt, angesichts der Bedrohung durch die USA, der Fall sei.

Die Opposition verweist indes auf Unregelmäßigkeiten bei der Unterschriftensammlung. Ein Koordinator der der venezolanischen Opposition nahestehenden Menschenrechtsorganisation PROVEA (Venezolanisches Programm zur Bildung und Aktion für die Menschenrechte) gab gegenüber dem Onlinemagazin El Tiempo an, dass Anzeigen von Arbeitern von Staatsunternehmen vorlägen, die unter Druck gesetzt worden seien, den Aufruf zu unterschreiben. Oppositionelle Medien sprachen außerdem von Unterschriften, für die die Unterzeichnenden Hühnerfleisch oder Milchpulver erhalten hätten.

Seit dem Start der Aktion am 20. März hat die Venezolanische Bevölkerung die Möglichkeit, auf öffentlichen Plätzen und Straßen den Aufruf zu unterschreiben. Unterzeichnende aus aller Welt können sich über eine Webseite beteiligen.