Lateinamerika dringt auf Änderung der Migrationspolitik

Quito. Die Union Südamerikanischer Nationen (Unasur) hat zu internationalem Handeln aufgerufen, nachdem die Zahl von Flüchtlingen, die auf hoher See in der Straße von Malakka und nahegelegenen Gewässern treiben, auf vermutet mehrere Tausend angestiegen ist. Eine "weltweite Kette der Solidarität", an das Internationale Rote Kreuz angebunden, müsse den "Massenmord durch Unterlassung" stoppen.

Es ginge darum, so ein Kommuniqué von Unasur, dass alle Nationen sich zu einem Beitrag an die Herkunfts- oder Zielländer der Flüchtlingsströme verpflichteten. Nur diese internationale Kooperation sei in der Lage, sichere ökonomische und soziale Räume für die Flüchtlinge und ihre Familien zu öffnen.

Der Präsident von Ecuador, Rafael Correa, aktuell turnusmäßiger Vorsitzender der Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (Celac), erklärte indes, dass das Bündnis konkrete Hilfe bereits vorbereite. Der Celac gehören alle Staaten Amerikas außer den USA und Kanada an. Zugleich kritisierte er den repressiven Ansatz der Migrationspolitik vieler Länder. "Diese Welt ist verrückt geworden,  Menschen derart herabzuwürdigen", so Correa angesichts der jüngsten Katastrophe in Südostasien.

Der südamerikanische Präsident berief sich in seiner Kritik ausdrücklich auf Papst Franziskus. Dieser habe vehement die Politiken verurteilt, die darauf ausgerichtet seien, Menschen abzuwehren und die nicht die Ursachen der Flüchtlingsströme, die schlechte Verteilung des Reichtums und das Fehlen von Lebensbedingungen, angehen.

Thailand, Indonesien und Malaysia haben jüngst Flüchtlingen, die in Booten in den jeweiligen territorialen Gewässern treiben, die Landung verweigert.