Mexiko bittet um Hilfe im Kampf gegen Drogenkartell

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Mitglieder des CJNG-Kartells in einem selbstveröffentlichten Video
Mitglieder des CJNG-Kartells in einem selbstveröffentlichten Video

Mexiko-Stadt. Die mexikanische Regierung hat Länder wie Australien, Japan, Spanien und Italien zur Unterstützung im Kampf gegen das Kartell "Jalisco Neue Generation" (CJNG) aufgerufen. Untersuchungen haben ergeben, dass sich seine Finanzquellen unter anderem in diesen Staaten befänden.

Die Enthüllungen bieten Einblicke in die Machtstruktur des um 2010 entstandenen Kartells. In Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Finanzexperten deckte die Abteilung für Organisierte Kriminalität der mexikanischen Generalstaatsanwaltschaft (Seido) geheime Bankkonten auf. Diese belegen den Verkauf von synthetischen Drogen nach Afrika, Asien und Europa. Allein in den USA sollen laut Seido ein Viertel der Transaktionen des Kartells durchgeführt worden sein.

Dabei baue das CJNG seine Macht immer weiter aus und übernehme Geschäfte, die zuvor noch das Kartell der Tempelritter bestimmt hatte, so Seido. Dafür habe die kriminelle Vereinigung weltweit legale Firmen für die Steuerung ihrer Finanzströme und des Handels mit illegalen Substanzen gegründet. Spuren dieses Handels wurden vornehmlich in asiatischen Ländern entdeckt. Dort sollen Rohstoffe gegen Chemikalien, die der Drogenherstellung dienen, getauscht worden sein.

Beim Spannen seines internationalen Netzes gehe das CJNG geschickt und effektiv vor. Damit stellt es für die mexikanische Regierung eine wachsende Bedrohung dar. Gemeinsam mit Staaten wie den USA sollten die Machenschaften des expandierenden Kartells zerschlagen und ihre Macht reduziert werden. Dazu benötige man mehr, als nur die Festnahme der Führer. Die Geschäfte müssten entscheidend behindert werden, so Mitglieder des nationalen Sicherheitsausschuss.

Eine der Schlüsselfiguren, Rubén Oceguera, alias El Menchito, steht momentan bei Seido unter Arrest. Für die mexikanische Regierung gilt er als zweitwichtigster Kopf des Kartells und als dessen Finanzchef. Aufgrund geringer Beweislage wurden bereits zwei Anklagen der Generalstaatsanwaltschaft abgewiesen. Momentan wird seine Schuld am Verschwinden zweier Menschen im Staat Michoacán untersucht. Laut Angaben des US-amerikanischen Finanzministeriums war sein Vater, Nemesio Oceguera Cervantes, alias El Mencho, federführend beim Aufbau des Kartells.