Deutsches Unternehmen erhält Zuschlag für Lithium-Förderanlage in Bolivien

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Unter dem Salzsee werden Lithiumvorkommen von 4,5 Tonnen vermutet
Unter dem Salzsee werden Lithiumvorkommen von 4,5 Tonnen vermutet

La Paz. Das bolivianische Ministerium für Bergbau und Metallurgie hat bekannt gegeben, dass das deutsche Unternehmen K-Utec den Zuschlag für die Planung einer Lithium-Förderanlage erhalten hat. 2020 soll die Anlage im Salzsee Salar de Uyuni im Südosten des Landes in Betrieb gehen. Der auch als Touristenattraktion bekannte Salzsee birgt auf einer Fläche von 10,582 Quadratkilometer das mutmaßlich größte Lithiumvorkommen der Welt.

Nachdem sich das Thüringer Unternehmen gegenüber einem weiteren deutschen und einem Schweizer Unternehmen durchgesetzt hatte, werden nun die Verträge im Beisein von Präsident Evo Morales unterzeichnet. In den kommenden 13 bis 15 Monaten werden 50 Ingenieure die Anlage planen. Auch die Ausschreibung für den Bau soll K-Utec betreuen. Chinesische Firmen sollen großes Interesse daran bekundet haben.

Bolivien wird 600 Millionen US-Dollar in die Industrieanlage investieren und ab 2020 Lithium-Karbonat für Batterien, Handys und Computer produzieren. Lithium ist in 60 Prozent aller Handys und 90 Prozent aller Computer enthalten. Aufgrund der stetig wachsenden Nachfrage stieg der Weltmarktpreis in den vergangenen zehn Jahren von 2.500 auf 6.400 US-Dollar. Wenn sich das E-Auto weltweit durchsetzt, wird die Nachfrage noch weiter steigen.

Die bolivianische Regierung will die Stellung des Landes auf dem weltweiten Lithiummarkt verbessern und nicht ausschließlich als Zulieferer von Rohstoffen dienen. Das Lithium soll daher im eigenen Land weiterverarbeitet werden. Dafür ist das südamerikanische Land jedoch teilweise auf ausländisches Know-How angewiesen.