Quito. Die Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (Celac) hat sich auf eine Reihe Initiativen für die regionale Entwicklung geeinigt. Gemeinsames Ziel sei es, die Armut in der Region zurückzudrängen, hieß es bei dem Treffen der Länderkoordinatoren in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito. Die Vertreter der 33 Celac-Mitgliedsländer berieten auch über den Ausbau der Beziehungen zu anderen Ländergruppen außerhalb der Region sowie mit Schwellenländern wie Russland und Indien.
"Wir sind davon überzeugt, dass die Solidarität und Nutzung der gegenseitigen Stärken es gestatten werden, die Armut und das Elend in unserem Kontinent zu überwinden", sagte Ecuadors stellvertretender Außenminister Leonardo Arízaga. Vorrangiges Ziel bleibe, mehr als 70 Millionen Menschen in Lateinamerika und der Karibik aus der extremen Armut zu holen.
Die in Quito besprochene Agenda 2020 zielt auf die Verringerung der extremen Armut ebenso ab wie auf die Entwicklung der Bildung, Wissenschaft, Technik und Innovation. Besprochen wurde auch der Kampf gegen den Klimawandel, der Ausbau der Infrastruktur und der Verbindungsmöglichkeiten sowie der Finanzierung von Wachstumsprogrammen.
Nach Arízagas Angaben investiert Lateinamerika nur 2,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts in Infrastrukturmaßnahmen, während dieser Posten mindestens 5,5 Prozent betragen sollte.
Der Diplomat führte weiter aus, dass die Staatengruppe Treffen auf höchster Ebene mit der Europäischen Union und China anstrebt. Die Celac prüfe zugleich den Ausbau ihrer Beziehungen mit Russland, Indien, Südkorea, Japan und der Türkei.
Besonders zu Russland und Indien gebe es sehr intensive Beziehungen, so Arízaga. Er erinnerte auch daran, dass China der Region Kredite in Höhe von 65 Milliarden Dollar angeboten habe, davon 35 Milliarden für Infrastrukturmaßnahmen und 30 Milliarden für Industrievorhaben.
Arízaga fügte hinzu, dass Überlegungen hinsichtlich der Beziehungen zwischen der Celac und der Europäischen Union angestellt wurden, die, so sagte er, bei den nächsten Treffen in Brüssel und Quito im September und November analysiert würden.
In diesem Zusammenhang kündigte er an, dass der lateinamerikanische und karibische Staatenbund übereingekommen sei, die Kandidatur des ehemaligen Präsidenten der Dominikanischen Republik, Leonel Fernández, für den Vorsitz der bilateral geplanten EU-Lateinamerika-Karibik-Stiftung zu unterstützen.