Brasilien / Umwelt

Monsanto zieht sich aus Zuckerrohrmarkt in Brasilien zurück

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Zuckerrohranbau in Brasilien
Zuckerrohranbau in Brasilien

São Paulo. Der US-amerikanische Konzern Monsanto stellt seine Tätigkeiten im brasilianischen Zuckerrohrsektor aufgrund schwacher Geschäfte ein. Dies sei nach einer "sorgfältigen Prüfung" des Portfolios und der Wachstumschancen des Unternehmens entschieden worden. Man wolle sich stattdessen zukünftig auf die Kerngeschäfte, Saatgut und Planzenzucht, aber auch auf biologische Produkte und den Einsatz von Informatik in der Landwirtschaft konzentrieren.

Brasilien ist nicht nur der größte Produzent von Zuckerrohr weltweit, sondern auch einer der größten Produzenten und Exporteure von Ethanol, das aus Zuckerrohr gewonnen wird. Brasiliens früherer Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte noch vor einiger Zeit erklärt: "Bis 2030 sind wir der größte Treibstofflieferant der Welt".

Der Agrarriese Monsanto war 2008 unter der Marke CanaVilis in den Zuckerrohrsektor eingestiegen, um sich in der Produktionskette von Bioenergie zu positionieren. Jedoch hat das Unternehmen, das auch immer wieder wegen gentechnisch veränderter Produkte in der Kritik steht, aufgrund der sinkenden Rohstoffpreise und schwacher Geschäfte zuletzt starke Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Im Zuge interner Sparmaßnahmen werden deswegen 2.600 Stellen gestrichen. In Brasilien wird das Unternehmen 150 Mitarbeiter entlassen.

Der Rückzug aus dem Zuckerrohrgeschäft würde laut dem Präsidenten von Monsanto Brasilien, Rodrigo Santos bedeuten, dass 150 Millionen US-Dollar in andere brasilianische Märkte investiert werden können. Die in Brasilien entwickelte Zuckerrohrtechnologie werde an öffentliche Forschungseinrichtungen weitergegeben werden "damit die Forschritte, die bisher erzielt wurden auch weiterhin einen Beitrag zur Produktionskette leisten können", erklärte Santos.