Santos und Kerry fordern zum Dialog auf

Der Präsident von Kolumbien, Juan Manuel Santos, hat Venezuela dazu gratuliert, dass seine Parlamentswahlen in ruhiger Atmosphäre verlaufen sind. Die Wahlen seien ein "äußerst wichtiger Schritt in der venezolanischen Demokratie" gewesen. Er befürworte nun einen konstruktiven Dialog zwischen Regierung und Opposition, "weil so die ganze Demokratie voranschreitet", äußerte der kolumbianische Staatschef sich bei einem offiziellen Anlass in Bogotá. Er bekundete weiter, Venezuela habe eine "ruhige, friedliche und transparente Wahl in demokratischem Geist" erlebt.

Venezuela begleitet die Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerillaorganisation Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (Farc). Der frühere Präsident von Venezuela, Hugo Chávez, hat den Dioalg zwischen den Konfliktparteien, der seit 2012 in Havanna Fortschritte gemacht hat, entscheidend mit Gang gebracht.

Laut dem US-Außenminister John Kerry hat die Bevölkerung von Venezuela mit ihrem Wahlverhalten einen "überwältigenden Wunsch nach einem Richtungswechsel in ihrem Land ausgedrückt." Die USA forderten zum Dialog auf und stünden bereit, diesen Prozess zu unterstützen.

Das Verhältnis zwischen der sozialistischen Regierung Venezuelas und der US-Regierung ist trotz umfangreichem Ölhandel zerrüttet. Die Politik der lateinamerikanischen Integration und Emanzipation von der nordamerikanischen Vormachtrolle, die Hugo Chávez vorangetrieben hatte und die sein Nachfolger Maduro fortgesetzt hat, wird vom nördlichen großen Nachbarn als Herausforderung angesehen. US-Präsident Obama erließ gegen Venezuelas Regierung bereits ein Dekret, mit dem das Land als "Bedrohung der nationalen Sicherheit und Interessen" der USA eingestuft wird.