Ecuador setzt auf Bildung

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Der Text des Bildungsplans ist im Internet veröffentlicht und kann dort kommentiert werden
Der Text des Bildungsplans ist im Internet veröffentlicht und kann dort kommentiert werden

Quito. Die Regierung von Ecuador arbeitet weiter an ihrem ehrgeizigen Ziel, den Bildungsstandard zu dem besten von Lateinamerika zu entwickeln. In der Hauptstadt Quito übergaben am 16. Dezember Lehrer, Eltern von Schülern und Studenten den ersten Entwurf für einen Zehn-Jahres-Bildungsplan an Bildungsminister Augusto Espinosa.

Wie das Ministerium in dieser Woche erläuterte, nahmen an der Ausarbeitung, die im August 2015 begonnen hatte, Lehrer, Eltern sowie Schüler und Studenten teil. Zusammen kamen dadurch 241.399 Vorschläge zustande, die in Workshops in den verschiedenen Provinzen erarbeitet wurden. Ziel des Planes ist die Verbesserung und Entwicklung der Bildung. Maßstäbe dafür sind der gleichberechtigte Zugang, die Erhöhung der Qualität sowie der Ausbau der Infrastruktur und der Ausstattung der Bildungsstätten. Daneben ist der bilinguale interkulturelle Aspekt ein wichtiger Pfeiler, um die bisher von der Bildung weitgehend ausgeschlossenen indigenen Bevölkerungsgruppen einzubeziehen.

Für die Regierung sei es wichtig, dass es gleiche Standards in allen Provinzen gibt. Die Garantie dafür sieht Minister Espinosa in der breiten Beteiligung bei der Entwicklung des Plans. Er wies darauf hin, dass dieser Prozess für Ecuador und Lateinamerika einzigartig sei. Für ihn bestehe die wahre Demokratie darin, die Menschen direkt an den Planungen zu beteiligen.

Der nächste Schritt in der Erarbeitung des Bildungsplan für die nächsten zehn Jahre ist die Bewertung der Vorschläge durch Akademiker, ehemalige Minister und die Bevölkerung. Der Text steht im Internet zur Verfügung und kann dort kommentiert werden. Das Schlussdokument soll am 16. Februar in den nationalen Entwicklungsplan 2017-2021 integriert werden.

In Ecuador war eine gute Bildung in der Vergangenheit überwiegend in privaten Bildungsstätten angesiedelt. Die Politik der regierenden Alianza País will die Bildung als öffentliches Gut für Alle etablieren, das eine bessere Qualität aufweist als die privaten Einrichtungen. Dazu soll der Anteil an Bildungsausgaben auch weiterhin erhöht werden.