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Streit um chilenische Militäranlage an Boliviens Grenze

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Präsident Morales am Montag bei einer Pressekonferenz zum Konflikt mit Chile
Präsident Morales am Montag bei einer Pressekonferenz zum Konflikt mit Chile

Santiago de Chile/La Paz. Chile hat nach Angaben von Boliviens Präsident Evo Morales eine Militäranlage in der Nähe der chilenisch-bolivianischen Grenze aufgebaut. Dies sei ein Bruch der internationalen Abkommen. Die Anlage sei illegal und "insbesondere in Zeiten der Integration der Völker unpassend".

Die chilenische Regierung streitet die Existenz solch einer Militäreinrichtung ab. Morales Aussagen seien unbegründet, so das Außenministerium. Man habe aber Militärpatrouillen an der bolivianischen Grenze intensiviert, um Attacken gegen Zivilisten, Raubüberfälle und Schmuggelaktivitäten von bolivianischer Seite einzudämmen. Boliviens Regierung versuche mit ihren falschen Anschuldigungen gegen Chile von den internen Problemen abzulenken, hieß es in einem Kommuniqué.

Die Militäranlage soll nach Angaben von Morales in der Nähe der Quellen von Silala aufgebaut worden sein. Bolivien behauptet, dass die Quellen ihren Ursprung auf bolivianischem Grund haben und Chile diese künstlich kanalisiere, damit sie auf chilenischem Territorium fließen. Das Wasser werde für die chilenische Kupfermine Chuquicamat benutzt.

Unterdessen hat Chiles Regierung bekannt gegeben, dass eine Gruppe von Abgeordneten in das Grenzgebiet reisen und den Vorwürfen aus Bolivien nachgehen werde.

Seitdem Chile im Salpeterkrieg 1879 bis 1884 die Regionen Boliviens, die das Land mit dem Pazifik verbanden, besetzte und annektierte, gibt es Spannungen zwischen den Nachbarländern. Bolivien verlangt einen souveränen Zugang zum Meer. Im Jahr 2013 hat die Regierung Morales rechtliche Schritte beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag eingeleitet, um Chile wegen der illegalen Nutzung des Silala-Wassers zu verklagen.

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