Guatemala

Zahl der gewaltsamen Tode in Guatemala weiter gestiegen

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Logo des Nationalen Instituts für Forensische Wissenschaften (Inacif)
Logo des Nationalen Instituts für Forensische Wissenschaften (Inacif)

Guatemala-Stadt. Im ersten Quartal des laufenden Jahres ist die Zahl der in Guatemala eines gewaltsamen Todes gestorbenen Personen auf 1.374 angestiegen. Bei 158 der Opfer handelte es sich um Frauen. Dies geht aus Berichten des Nationalen Instituts für Forensische Wissenschaften (Inacif) hervor. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren 1.368 Personen im Zusammenhang mit einem Verbrechen ums Leben gekommenen, dabei waren 1.205 Opfer männlich und 169 weiblich. Insgesamt waren im Jahr 2015 in Guatemala insgesamt 5.718 Menschen ermordet worden.

Auch wenn die Zahlen der Statistik hoch sind, so sind sie doch niedriger als im Jahr 2014 – damals wurden in Guatemala 5.924 gewaltsame Tode gemeldet. Dies hatte dazu geführt, dass Guatemala von den Vereinten Nationen mit einer Tötungsrate von 33,84 Personen pro 100.000 Einwohner als eines der gefährlichsten Länder der Welt unter Friedensbedingungen eingestuft wurde.

Der neueste Bericht des Inacif mit Zahlen aus 2016 widerlegt den angeblichen Rückgang der Gewalt. Die Direktion der Nationalen Zivilpolizei und Präsident Jimmy Morales vertreten hingegen die Ansicht, die Gewalt sei rückläufig. Laut einer von den Polizeibehörden in der zweiten Märzwoche vorgestellten Statistik zur Kriminalität und ihrer Bekämpfung seien kriminelle Gewalttaten im Vergleich zu 2015 um etwa acht Prozent zurückgegangen und lägen damit sogar auf dem niedrigsten Stand seit acht Jahren.

"Es ist uns gelungen, die Tötungsdelikte um acht Prozent zu reduzieren, was im Vergleich zu 2015 einen Rückgang um 75 Fälle bedeutet", erklärte María Elena Orellana vom Ministerium für Gewalt- und Verbrechensvermeidung.

Auf Basis dieser Daten betonte der Staatschef mehrfach, wie zufrieden man über die vermeintlichen Erfolge sei, die man hinsichtlich der Problematik in der Anfangszeit seiner am 14. Januar 2016 begonnenen Amtszeit erreicht habe. "Uns lag die Statistik des Monats Februar vor, und darin waren weniger Straftaten und kriminelle Handlungen aufgeführt als in den letzten acht Jahren", bekräftigte er und fügte hinzu, dass dies 61 Tage nach Amtsantritt etwas sei, dass anerkannt werden sollte.

Unmittelbar nach Veröffentlichung dieser Erfolgsmeldungen wurden jedoch mehrere Attentate auf städtische Autobusse und Geschäftsräume verübt. Hinzu kamen noch mehrere andere Vorfälle, die oben beschriebenen Aussagen in Frage stellten.

Das US-amerikanische Außenministerium gab indes eine Warnung für in Guatemala lebende US-Staatsbürger heraus. Darin wurden sie gebeten, von Reisen in bestimmte Regionen, insbesondere in das westliche Departement San Marcos, abzusehen. Grund sei die Zunahme von Gewalt im Zusammenhang mit dem Drogenhandel.