Ecuador / Umwelt

Sea Shepherd und Ecuador veröffentlichen Handbuch zum Umweltstrafrecht

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Zigtausend Haifischflossen werden trotz Verbot auf den Märkten verkauft, wie hier in der ecuadorianischen Küstenstadt Manta
Zigtausend Haifischflossen werden trotz Verbot auf den Märkten verkauft, wie hier in der ecuadorianischen Küstenstadt Manta

Quito. Die internationale Umweltorganisation Sea Shepherd hat zusammen mit der ecuadorianischen Staatsanwaltschaft ein Handbuch zum Umweltstrafrecht herausgegeben. Es soll Richtern als Leitfaden für Entscheidungen in diesem Rechtsgebiet dienen. Das Dokument, das unter diesem Link heruntergeladen werden kann, wurde am Montag in Quito vorgestellt.

Hugo Echeverría, einer der Autoren, erklärte, dass die Initiative das Ziel hat, verbindliche Regeln für die Anwendung des Umweltstrafrechts aufzustellen. "In Ecuador stehen Vergehen gegen Umwelt und Natur im Strafgesetzbuch. Das ist ein neuartiges Thema, für das Leitfäden zur Anwendung gebraucht werden." Der Experte für Umweltrecht bei Sea Shepherd führte aus, dass in dem südamerikanischen Land die meisten umweltrelevanten Straftaten mit Umweltverschmutzungen aus illegalen Bergbauprojekten zu tun haben. Außerdem werden durch das Einfangen von Wildtieren und den illegalen Transport die ecuadorianischen Wälder geschädigt.

Sea Shepherd ("Meereshirte") ist eine seit den Siebzigerjahren tätige internationale Nichtregierungsorganisation, die durch militante Aktionen wie Attacken auf illegale Fischerboote bekannt wurde. Die NGO kooperiert bereits bei anderen Themen mit der ecuadorianischen Regierung, so etwa beim Schutz der Galapagos-Inseln. Für das Archipel, das zu Ecuador gehört und wegen seiner Artenvielfalt Teil des Unesco-Weltkulturerbes ist, gibt es eine eigene Veröffentlichung und einen Kurs zum dortigen Umweltrecht.

In Ecuador sind Umweltstraftaten seit 2000 Teil der juristischen Tatbestände. Im Strafgesetzbuch vorgesehen sind Haftstrafen von einem bis zu zehn Jahren, je nach der Schwere des Verstoßes.