Kolumbien / Politik

Regierung von Kolumbien und Farc-Guerilla einigen sich auf Waffenstillstand

negociadores_farc_gobierno.jpg

Friedensdelegierte der Farc (links) und der Regierung Santos in Havanna
Friedensdelegierte der Farc (links) und der Regierung Santos in Havanna

Havanna. Die Friedensdelegationen der Regierung und der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) haben einen Durchbruch bei den seit über drei Jahren laufenden Verhandlungen erreicht: Heute wird ein bilateraler Waffenstillstand bekanntgegeben. Dies geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten gemeinsamen Kommuniqué hervor.

Demnach einigten sich beide Seiten bei folgenden Themen: beidseitige und definitive Waffenruhe und Einstellung der Feindseligkeiten; Niederlegung der Waffen; Sicherheitsgarantien und Kampf gegen die kriminellen Organisationen, die für Morde, Massaker und Angriffe auf Menschenrechtsverteidiger und soziale und politische Bewegungen verantwortlich sind; Bekämpfung der Nachfolgeorganisationen des Paramilitarismus und seiner Unterstützernetzwerke; Verfolgung krimineller Handlungen, die die Umsetzung der Friedensvereinbarungen und den Aufbau des Friedens bedrohen. Details werden noch bekanntgegeben.

Das Abkommen wird heute von Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos und dem Farc-Oberkommandierenden Timoleón Jiménez in der kubanischen Hauptstadt unterzeichnet.

An dem feierlichen Akt werden der Außenminister Norwegens, Borge Brende, und Kubas Regierungschef Raúl Castro – als Vertreter der Garantieländer der Verhandlungen – , sowie Chiles Präsidentin Michelle Bachelet und Venezuelas Präsident Nicolás Maduro für die den Friedensprozess begleitenden Länder teilnehmen. Die Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (Celac) wird von ihrem derzeitigen Vorsitzenden Danilo Medina repräsentiert, dem Präsidenten der Dominikanischen Republik. Als besondere Gäste werden der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-Moon, sowie die Vorsitzenden des Sicherheitsrates und der Generalversammlung der UN erwartet. Auch der Präsident von El Salvador, Salvador Sánchez Cerén, sowie die Sondergesandten der USA und der Europäischen Union für den Frieden in Kolumbien werden anwesend sein.

Die Regierung Santos und die Farc verhandeln in Havanna seit November 2012,  um den mehr als 50 Jahre andauernden internen bewaffneten Konflikt beizulegen, der 220.000 Tote und über fünf Millionen Vertriebene verursacht hat.