Brics-Länder bekräftigen Ziel einer multipolaren Weltordnung

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Die Staatschefs von Südafrika, China, Indien,  Russland und Brasilien (von links nach rechts): Jacob Zuma, Xi Jinping,  Narendra Modi, Wladimir Putin und Michel Temer in Goa
Die Staatschefs von Südafrika, China, Indien, Russland und Brasilien (von links nach rechts): Jacob Zuma, Xi Jinping, Narendra Modi, Wladimir Putin und Michel Temer in Goa

Panaji, Indien. Der achte Brics-Gipfel ist im indischen Bundesstaat Goa mit einer deutlichen Verpflichtung zur Schaffung einer multipolaren Welt zuende gegangen. Die Staatsoberhäupter von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika sowie internationale Gäste trafen sich zur Beratung der Entwicklung der gemeinsamen Institutionen der Staatengruppe sowie aktueller Themen der globalen Wirtschaft und Sicherheit.

Das diesjährige Gipfeltreffen erhielt zusätzliche Aufmerksamkeit durch die Frage, wie Brasilien nach der Vertreibung der gewählten Präsidentin Dilma Rousseff aus dem Amt in dem Bündnis auftreten wird. Rousseff war stets als starke Befürworterin eines Engagements Brasiliens in Brics aufgetreten. Der Sprecher des jetzigen De-facto-Präsidenten Michel Temer, Alexandre Parola, gab allerdings in einer Erklärung im Vorfeld des Gipfels keinen Anlass, einen Rückzug Brasiliens aus Brics zu erwarten. In Goa werde über die Kooperation bei verschiedenen Themen, insbesondere im Finanzbereich zu beraten sein. Brasilien erwarte zudem, Übereinkünfte im Zollbereich, in Agrar- und Umweltforschung zu unterzeichnen, so der Präsidialamtssprecher.

In der gemeinsamen Abschlusserklärung zeigten die Bündnisländer sich zufrieden mit der Umsetzung der Pläne für eine Finanzarchitektur, insbesondere der gemeinsamen Entwicklungbank, deren Aufgabe es ist, Kredite für Investitionen in Wirtschaft und Infrastruktur bereitzustellen. Hervorgehoben werden Projekte für erneuerbare Energien und die Erkundung der Möglichkeiten, die Handelsbeziehungen im Asiatischen Raum auszuweiten.

"Wir bekräftigen unsere gemeinsame Vision einer stattfindenden profunden Veränderung in der Welt, hin zu einer gerechteren, demokratischen und multipolaren internationalen Ordnung, die auf der zentralen Rolle der Vereinten Nationen und dem Resprekt vor dem internationalen Recht basiert", so der politische Teil der Abschlusserklärung. In diesem Geiste verurteile Brics "unilaterale militärische Interventionen und Wirtschaftssanktionen, die internationales Recht und universell anerkannte Normen der internationalen Beziehungen verletzen."

Die Brics-Länder vereinen etwa 43 Prozent der Weltbevölkerung, rund 30 Prozent des globalen Bruttoinlandprodukts und 17 Prozent des Welthandels.

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