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Lateinamerika besorgt nach Sieg von Donald Trump in den USA

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Sorgt für Sorgen in Lateinamerika: Designierter US-Präsident Donald Trump
Sorgt für Sorgen in Lateinamerika: Designierter US-Präsident Donald Trump

Mexiko-Stadt/Washington. Die erste Reaktion auf den Sieg von Donald Trump in den USA kam von den Finanzmärkten. Der mexikanische Peso verlor heftig an Wert, was sich zu den Verlusten summierte, die er bereits während des Wahlkampfs in den USA erlitten hatte. In den vergangenen Wochen und Monaten hatte der Kandidat der Republikanischen Partei immer wieder mit anti-mexikanischen Forderungen Stimmung gegen Arbeitsimmigranten aus Lateinamerika gemacht. In Folge fiel der mexikanische Peso gegenüber dem US-Dollar auf ein historisches Tief: Für einen Dollar wurden nach Bekanntgabe der Wahlergebnisse 20,78 Pesos berechnet. Damit wurden erstmals mehr als 20 Pesos für einen US-Dollar fällig.

Der US-Wahlkampf hatte in Mexiko schon in den Wochen zuvor Spuren hinterlassen. Anfang September musste nach einem Besuch von Trump in Mexiko der Verantwortliche für die Skandal-Visite seinen Rücktritt einreichen: Präsident Enrique Peña Nieto gab damals persönlich bekannt, dass sein bisheriger Finanzminister Luis Videgaray den Posten räumt. Nach Angaben mexikanischer Medien hatte Videgaray den Besuch von Trump eingefädelt.

Der lateinamerikanische Fernsehsender Telesur listete heute drei Gründe für die Vorbehalte in Lateinamerika gegen den designierten US-Präsidenten auf:

  • Trump hatte sich dafür ausgesprochen, eine Mauer gegen Arbeitsimmigranten an der Grenze zwischen den USA und Mexiko zu errichten;
  • Trump will den mexikanischen Staat dazu zwingen, die Kosten für diese Grenzmauer zu tragen. Komme Mexiko dieser Forderung nicht nach, werde er die milliardenschweren Überweisungen von Immigranten an ihre Familien in Lateinamerika gesetzlich unterbinden;
  • Trump versprach seinen meist weißen und männlichen Anhängern, die schätzungsweise mehr als elf Millionen lateinamerikanischen Einwanderer auszuweisen. So wolle er Arbeitsplätze für US-Amerikaner schaffen. Mexikanerinnen und Mexikaner machen mit 5,6 Millionen Personen fast die Hälfte der Arbeitsimmigranten ohne Dokumente in den USA aus.

Die ersten Glückwünsche für Trump kamen derweil von den rechtsgerichteten Regierungen in Argentinien, Kolumbien und Paraguay. Argentiniens Außenministerin Susanne Malcorra wünschte sich schnelle Kontakte zur neuen US-Regierung, um gemeinsame Vorhaben mit den USA weiter verfolgen zu können. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos beglückwünschte die USA zum "demokratischen Geist", der die Wahl bestimmt habe. Paraguays Außenminister Eladio Loizaga wünschte Trump "alles Gute".