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Entführte Soldaten in Ecuador wieder frei

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Dieses Foto der entführten Soldaten publizierten "Sarayaku Verteidiger des Regenwaldes" am Montag auf  ihrem Facebook-Account
Dieses Foto der entführten Soldaten publizierten "Sarayaku Verteidiger des Regenwaldes" am Montag auf ihrem Facebook-Account

Quito. Im Amazonasgebiet entführte Soldaten der ecuadorianischen Streitkräfte sind freigelassen worden. Dies gab Verteidigungsminister Ricardo Patiño am Mittwoch in einer Pressemitteilung bekannt. Die elf Soldaten seien "wohlauf".

Die Gruppe war am Montag auf ihrer Heimreise über den Fluss Bobonaza nahe der Gemeinde Sarayaku von Mitgliedern der "Verteidiger des Regenwaldes" festgehalten worden. Die Entführung gab die Organisation anschließend bei Facebook bekannt. Man habe sich "gezwungen gefühlt", die Soldaten festzusetzen, um sie zu ihrem Vorhaben und Reiseziel zu befragen. Grund für diese "Sicherheitsmaßnahme" sei der im Territorium der Shuar-Indigenen ausgelöste Ausnahmezustand.

Am vergangenen Mittwoch war in der Region Morona Santiago von der Regierung ein 30-tägiger Ausnahmezustand ausgerufen worden, nachdem bewaffnete Mitglieder der Shuar-Gemeinschaft das Lager von Minenarbeitern der chinesischen Firma Explor Cobres angegriffen hatten. Dabei starb ein Polizist, sieben weitere Angehörige der Sicherheitskräfte wurden verletzt.

Die Shuar verteidigen nach eigenen Angaben das Land ihrer Ahnen. Sie wehren sich vehement gegen Bergbauprojekte auf ihrem Territorium. In diesem Fall habe es sich aber nicht um ihr Land gehandelt, so der Gouverneur von Morona Santiago, Rodrigo López.

Präsident Rafael Correa kündigte an, die für den Angriff auf das Bergarbeiterlager verantwortlichen Akteure "mit allen Mittel, die uns Verfassung und Gesetze zugestehen" zu verfolgen. Der von ihm angeordnete Ausnahmezustand ermächtigt die Regierung nun unter anderem dazu, Ausgangssperren zu verhängen, die Pressefreiheit einzuschränken oder eben auch dazu, das Militär einzusetzen. Inzwischen wurden sechs Männer festgenommen, die im Verdacht stehen, an dem Überfall auf das Lager und an der Ermordung des Soldaten beteiligt gewesen zu sein. Auch seien Waffen beschlagnahmt worden.

Die elf Soldaten, die die Einwohner Sarayakus entführten, hätten dem Statement der "Beschützer des Regenwaldes Sarayakus" zufolge das Gewässer auf "irreguläre Art und Weise und ohne zuvor das Dorf um Erlaubnis zu fragen" überquert.

Correa entgegnete, dass "die Angehörigen der Streitkräfte, genauso wie alle Ecuadorianer" das Recht auf Bewegungsfreiheit im Nationalgebiet hätten und betonte: "Die Regierung respektiert die Territorien der Indigenen, erkennt aber genauso die Menschenrechte aller Ecuadorianer an."

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