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Gefährdet US-Präsident Trump den Frieden in Kolumbien?

Washington/Bogotá. Nach der Vereidigung des neuen US-Außenminister Rex Tillerson wächst in Kolumbien die Sorge, dass Washington die Unterstützung des laufenden Friedensprozesses in dem südamerikanischen Land herunterfahren oder gar stoppen könnte. Während die kolumbianische Regierung Zuversicht verbreitet, setzt sich der ehemalige Präsident Kolumbiens, Álvaro Uribe, bei einflussreichen Republikanern des US-Kongresses gegen das Friedensabkommen ein. Der neue Außenminister der USA, Rex Tillerson, erklärte zudem, er werde das Friedensabkommen und die damit verbundenen Zahlungen "überprüfen".

Kolumbiens Botschafter in den USA, Juan Carlos Pinzón, zeigt sich dennoch davon überzeugt, dass es keine größeren Änderungen in der seit vielen Jahren soliden Beziehung zwischen den beiden Ländern geben werde.

Über mehr als 15 Jahre hatten die USA den Krieg in Kolumbien mit Milliardenzahlungen im Rahmen des "Plan Colombia" (Kolumbien-Plan) zur Bekämpfung des Drogenhandels und der Guerilla unterstützt.

Unter dem vormaligen Präsidenten Barack Obama korrigierten die USA im letzten Jahr diesen Kurs. Die US-Regierung vereinbarte mit dem kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos einen "Plan Paz" (Friedensplan) und versprach im Rahmen des Friedensabkommens 450 Millionen US-Dollar an Finanzhilfen. Die US-Regierung lobte vor allem ihren positiven Einfluss auf das lateinamerikanische Land. Obama sagte zur Unterschrift des "Plan Paz", Kolumbien sei durch die US-Hilfe von einem "kollabierenden Staat" zu einem Vorbild für den Frieden geworden.

Beobachter gehen davon aus, dass die künftige finanzielle Unterstützung der USA wieder vermehrt an die Bekämpfung des Drogenanbaus und Drogenhandels gebunden sein wird.

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