Venezuela und Russland vertiefen bilaterale Beziehungen

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Venezuelas Außenministerin Rodríguez mit ihrem russischen Amtskollegen Lawrow auf dem Weg zu ihrem Arbeitstreffen am Montag in Moskau
Venezuelas Außenministerin Rodríguez mit ihrem russischen Amtskollegen Lawrow auf dem Weg zu ihrem Arbeitstreffen am Montag in Moskau

Moskau. Venezuela und Russland wollen ihre bilateralen Beziehungen weiter verbessern. Dies bekräftigten Venezuelas Außenministerin Delcy Rodríguez und Russland Chefdiplomat Sergei Lawrow bei einem Treffen in Moskau.

Lawrow betonte den Wunsch Russlands, eine gemeinsame wirtschaftliche Agenda zu entwickeln. Er hob als positives Beispiel die Einigung der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und weiterer erdölfördernder Staaten über eine Reduktion der Fördermenge hervor, die auf Initiative von Venezuela und Russland im vergangenen November vereinbart wurde.

Das russische Außenministerium erwähnte in einem Kommuniqué die Bedeutung russischer Investitionen in dem südamerikanischen Land. Firmen wie Rosneft, Gazprombank, Inter Rao und Rostec seien hauptsächlich in gemeinsamen Projekten in der Öl- und Gasförderung engagiert. Zudem gebe es einen regen Austausch im Bereich der Bildung und Kultur, etwa eine steigende Anzahl von Austauschstudenten und eine stärkere wissenschaftliche Zusammenarbeit.

Auch bei Themen der internationalen Politik demonstrierten die beiden Länder Einigkeit. Russland verfolge auf internationaler Ebene eine unabhängige Politik, die sich am Frieden zwischen den Völkern orientiere, sagte Rodríguez bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Venezuela und Russland wehrten sich gegen jede Form der Einmischung und jeglichen Verstoß gegen das Prinzip der Selbstbestimmung der Völker, so die Diplomatin.

In der offiziellen Mitteilung sprach Russland der venezolanischen Regierung angesichts der angespannten politischen, sozialen und wirtschaftlichen Situation explizit seine Unterstützung aus. Die Probleme des Landes müssten durch einen politischen Dialog im Rahmen der Verfassung und ohne ausländische Einmischung gelöst werden, heißt es in der Stellungnahme des Außenministeriums.

Russland betrachtet Venezuela als einen wichtigen Verbündeten in Lateinamerika. Nicht zuletzt hat die venezolanische Diplomatie Kooperationen zwischen Russland und weiteren Staaten Lateinamerikas und der Karibik vermittelt. Zwischen Venezuela und Russland finden regelmäßige diplomatische Konsultationen und Treffen hochrangiger Politiker statt. Die Präsidenten der beiden Länder, Nicolás Maduro und Wladimir Putin, kamen zuletzt im Oktober 2016 in Istanbul zusammen.

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