US-Abgeordnete und Gewerkschafter in Kolumbien

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Brief der Delegation aus den USA in Kolumbien
Brief der Delegation aus den USA in Kolumbien

Bogotá. Afroamerikanische Kongressabgeordnete, Mitglieder des Büros für lateinamerikanische Angelegenheiten (WOLA), die "Koalition für schwarze Gewerkschafter" und die US- Stahlarbeitergewerkschaft haben die Regierung von Präsident Juan Manuel Santos in Kolumbien dringend dazu aufgefordert, die Vereinbarungen des Friedensabkommens zu erfüllen.

Die Delegation appellierte in einem Brief an Santos, die im Friedensvertrag eingegangenen Verpflichtungen umzusetzen. Sie begrüßte die darin festgelegten Richtlinien, nach denen die speziellen Interessen der verschiedenen ethnischen Gruppen Kolumbiens berücksichtigt werden müssen. In ihrer Botschaft fordert die US-Delegation Präsident Santos auch dazu auf, so schnell wie möglich den sechsten Punkt der Vereinbarungen zu erfüllen, um einen dauerhaften und umfassenden Frieden in Kolumbien zu erreichen.

In diesem Vertragsabschnitt wurde zugesagt, das schwere Leiden der indigenen Völker und besonders die hohe Opferzahl unter ihren Angehörigen anzuerkennen. Zudem soll die gesellschaftliche Diskriminierung und die Landenteignung der Volksgruppen in Kolumbien beendet werden. Die Kongressabgeordneten kritisieren, dass die Umsetzung des Abkommens dahingehend zu schleppend verlaufe.

"Wir sind sehr besorgt. Die Frist für den 'Fast Track' geht zu Ende und damit die Möglichkeit, Gesetze für das Friedensabkommen im Parlament zügig zu verabschieden", erklärte Marino Córdoba, der Repräsentant der Kommission für die Ethnien Kolumbiens.

Bei dem Treffen mit hochrangigen Regierungsvertretern forderte dieses Gremium in Begleitung der US-Delegation von der Regierung eine Antwort auf die Ermordung von zahlreichen sozialen Aktivisten des Landes.

"Das absolute Schweigen der Regierung angesichts der Morde macht uns allergrößte Sorgen. Die Täter und Hintermänner werden nicht erwähnt. Es ist schwierig, von Frieden zu sprechen während gleichzeitig diejenigen ermordet, bedroht und vertrieben werden, die an vorderster Stelle für den Frieden eintreten", sagte Marino auf dem Treffen.

Die Unterstützung aus den USA ist das Ergebnis einer internationalen politischen Bewegung von indigenen Gruppen. Mehrere afrokolumbianische Menschenrechtsvertreter, die wegen Lebensgefahr aus dem Land flüchten mussten, haben sich dabei besonders aktiv hervorgetan.

Die Kommission für die Ethnien Kolumbiens hat beantragt, dass afrokolumbianische und indigene Richter an der Sonderjustiz für den Frieden beteiligt werden. Auf diese Weise soll die Sonderjustiz die spezielle Betroffenheit dieser Bevölkerungsgruppen durch den internen Konflikt zum Ausdruck bringen und garantieren, dass ihre Opfer gewürdigt werden. Neben kolumbianischen Richtern wird auch ein Vertreter des Europäischen Menschengerichtshofes am Obersten Friedensgericht teilnehmen.

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