Karibik / Menschenrechte

Frauenbewegung #LifeinLeggings aktiv in der Karibik

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"Schließt euch zusammen. Seid stark. Verschafft euch Gehör". Ein Plakat der Kampagne
"Schließt euch zusammen. Seid stark. Verschafft euch Gehör". Ein Plakat der Kampagne

Bridgetown, Barbados. Am 11. März sind in Bridgetown mehrere hundert Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Gewalt gegenüber Frauen zu demonstrieren. Die Aktion wurde von der Kampagne #LifeinLeggings organisiert. Im Rahmen des Weltfrauentags am 8. März fanden auch auf den Bahamas, Trinidad, Antigua und St. Lucia ähnliche Aktionen statt.

#LifeinLeggings wurde von der barbadischen Feministin und Bloggerin Ronelle King gegründet. Vor einigen Monaten schrieb sie einen Beitrag bei Facebook über eine versuchte Misshandlung und beendete den Eintrag mit dem Hashtag "LifeinLeggings". Der Name spielt auf den Modetrend in der Region an, hautenge Leggings zu tragen. Dies könne kein Grund dafür sein, dass Frauen Opfer von Gewalt werden, so King. Frauen aus Jamaika, den Bahamas und Trinidad und Tobago nutzen das Hashtag seitdem, um eigene Geschichten häuslicher Gewalt oder sexueller Übergriffe zu teilen. Die 44-jährige Nadeen Spence aus Jamaika veröffentlichte eine Geschichte ihrer eigenen Kindheit und sagte zu der Bewegung: "Es fühlt sich so an, als seist du nicht die einzige da draußen." Auf der Homepage der Online-Plattform Young Feminist Wire heißt es: "Die Kampagne selbst erzählt auch eine Geschichte, und zwar über Solidarität, gegenseitige Unterstützung, Courage und die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke heutzutage“,

Während Feminizide und Gewalt gegenüber Frauen in anderen Teilen Amerikas, wie zum Beispiel Mexiko oder Argentinien, bereits die Aufmerksamkeit der Medien erreicht haben, gibt es dazu in der Karibik bisher weniger Öffentlichkeit. Dabei ist Gewalt gegenüber Frauen auch dort weit verbreitet. Laut einem Bericht der UN leidet eine von drei Frauen in der Karibik unter häuslicher Gewalt und 30-50 Prozent der Morde, die begangen werden, stehen damit in direkter Verbindung.

An der Demonstration vergangene Woche in Bridgetown nahmen auch Parlamentsmitglieder teil, unter ihnen James Paul, Abgeordneter im Ministerium für Sozialprogramme. "Es ist sehr wichtig zu betonen, dass jeder in der Gesellschaft die Verantwortung hat, andere vor häuslicher Gewalt zu schützen", begründete Paul seine Teilnahme an der Veranstaltung.

Von Seiten der Kampagne #LifeinLeggings sind für die Zukunft weitere Aktionen wie Workshops, Theaterproduktionen und Gemeindehilfe-Programme geplant.

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