Venezuela / Soziales

Fortschritte in Venezuela bei flächendeckender medizinischer Versorgung

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Eines von vielen Integralen Diagnostischen Gesundheitszentren (CDI) in Venezuela
Eines von vielen Integralen Diagnostischen Gesundheitszentren (CDI) in Venezuela

Caracas. Anlässlich der feierlichen Überreichung der Abschlüsse an 382 Graduierte in medizinischen Berufen haben der Prasident Venezuelas, Nicolás Maduro, und die Gesundheitsministerin des Landes, Antonieta Caporale, eine Bilanz der Gesundheitsversorgung gezogen. Dabei wurden die Fortschritte bei der Breitenmedizin hervorgehoben, hingegen eingeräumt, dass für das Krankenhauswesen noch große Veränderungen anstünden.

Im einzelnen trug der Präsident im Theater Teresa Carreño in der Hauptstadt vor, dass das System der medizinischen Basisversorgung in 15 der 23 Bundesstaaten und im Hauptstadtdistrikt als flächendeckend bezeichnet werden könne. Gemeint sind die im Rahmen des Programms Barrio Adentro errichteten Gesundheitsstationen, die insbesondere in den ärmeren Stadtvierteln für jeden Bewohner kostenlos zugänglich sind, und deren Aufgabe Prävention und grundlegende medizinische Hilfe ist. Maduro führte weiter aus, dass noch im April dieser Stand für alle Bundesstaaten Venezuelas erreicht werden soll.

Barrio Adentro wurde 2003 vom damaligen Präsidenten Hugo Chávez in Kooperation mit Kuba ins Leben gerufen, um eine kostenlose Versorgung mit lokalen Gesundheitsposten und Regionalkliniken für die ärmere Bevölkerung aufzubauen. Bisher haben etwa 131.000 kubanische medizinische Fachkräfte bei der Umsetzung dieses Programms mitgearbeitet. "Wir setzen weiter Impulse zum Aufbau eines einschließenden, sozialistischen Gesundheitssystems", erklärte Maduro und verband diese Aussage mit einem Dank an Kuba.

Gesundheitsministerin Caporale berichtete auf der Feier, dass in den 18 Jahren der Bolivarischen Regierung die Anzahl der Gesundheitseinrichtungen um 339 Prozent, von 5.346 im Jahr 1998 auf 23.455 in 2017 angewachsen ist.

Neben der Einrichtung von tausenden ambulanten Gesundheitszentren in Armenvierteln und abgelegenen Gemeinden des Landes spielen für das Ziel eines flächendeckenden Gesundheitswesens auch die Integralen Diagnostischen Gesundheitszentren (CDI), die Rehabilitationszentren (SRI) sowie Hochtechnologiekliniken (CAT) eine zentrale Rolle. Vor allem die CDI bieten eine gemeindenahe Versorgung.

Die Wirksamkeit des Programms Barrio Adentro ist weithin anerkannt und wird auch von Anhängern der Opposition gelobt. Ein Reisebericht durch das in einer Wirtschaftkrise befindliche südamerikanische Land im letzten Sommer dokumentierte dies am Beispiel von Petare, einem Stadtteil von Caracas. Hingegen wird oft von einem schlechten Zustand der staatlichen Krankenhäuser berichtet. Dies betrifft ihre technische Ausrüstung, die Verfügbarkeit von Medikamenten und fehlende Kapazitäten.

Die sozialistische Regierung Venezuelas hatte auf dem Höhepunkt des rapiden Olpreisverfalls zugesichert, dass sie die Ausgaben für die Sozialprogramme nicht zurückfahren werde. Dies hat sie in ihrem letzten Staatshaushalt eingehalten.

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