Bericht zu Staatsverbrechen 1958-1998 in Venezuela

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Beim sogenannten Caracazo 1989 sollen rund 3.000 Menschen ums Leben gekommen sein
Beim sogenannten Caracazo 1989 sollen rund 3.000 Menschen ums Leben gekommen sein

Caracas. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat den Abschlussbericht der staatlichen Untersuchungskommission entgegengenommen, der die Verbrechen des venezolanischen Staates an der Bevölkerung zwischen 1958 und 1998 dokumentiert. Aufgeführt werden Morde, außergerichtliche Hinrichtungen, Verschleppungen, Folter, Verfolgung und illegale Freiheitsberaubung.

Maduro bezeichnete den Bericht als wichtiges Instrument zur juristischen Aufarbeitung und zur Wiedergutmachung für die Opfer. Es sei bedeutsam, die Geschichte dieser Verbrechen an tausenden Männern und Frauen öffentlich bekannt zu machen, damit sie niemals wieder passierten, bekräftigte Maduro.

Der Bericht untersucht die Zeit nach dem sogenannten Pakt von Punto Fijo, den die bürgerlichen Parteien 1958 schlossen, um die Macht unter sich aufzuteilen und so die repräsentative Demokratie zu stabilisieren. In den 40 darauf folgenden Jahren regierten die sozialdemokratische Partei Acción Democrática (AD) und die christdemokratische Partei (Copei) in gegenseitigem Einvernehmen und unter Ausschluss der Kommunistischen Partei.

Im Ergebnis der Untersuchung der Zeit des sogenannten Puntofijismo spricht der Bericht von einer "institutionellen Organisation des Repressionsapparates" und einer "Politik des Staatsterrorismus", in die sowohl Polizei, Militär als auch der US-amerikanische Geheimdienst CIA verwickelt gewesen seien. Bis heute ist ein Ereignis aus dieser Zeit besonders tief im historischen Gedächtnis der Venezolaner verhaftet: die Niederschlagung der Volksaufstände, die 1989 als Caracazo in die Geschichte eingingen und bei deren Niederschlagung nach inoffiziellen Schätzungen bis zu 3.000 Menschen getötet wurden.

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