Kolumbien / USA / Politik

Kolumbiens Präsident Santos zu Besuch im Weißen Haus

Bogotá. US-Präsident Donald Trump hat seinen kolumbianischen Amtskollegen Juan Manuel Santos im Weißen Haus empfangen. Bei dem 50-minütigen Treffen am vergangenen Donnerstag sprachen die beiden Staatsoberhäupter unter anderem über den Friedensprozess zwischen kolumbianischer Regierung und den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc), die Anti-Drogen-Politik sowie die politische Lage in Venezuela.

In einer gemeinsamen Pressekonferenz bekräftigen beide Präsidenten ihre enge Zusammenarbeit. Trump sagte, er sehe Kolumbien als "einen der engsten Verbündeten der Hemisphäre", und habe "keine Zweifel, dass sich Kolumbien und die USA weiterhin gegenseitig unterstützen werden". Er bezeichnete die bilateralen Beziehung beider Länder als gefestigt und die bisherige Kooperation als erfolgreich.

Von Seiten Trumps war jedoch auch eine klare Fokussierung auf die Anti-Drogen-Politik und die politische Lage in Venezuela zu erkennen. Der Friedensprozess wurde bei der Pressekonferenz zur Nebensache. Zwar beglückwünschte Trump Santos zur Unterzeichnung des Friedensvertrags mit den Farc, ging aber danach nicht weiter auf das Thema ein.

Trump kritisierte den Anstieg der Koka-Anbauflächen in Kolumbien auf ein Rekordniveau und bekräftigte den Willen der USA, Kolumbien bei der Strategie zur Vernichtung von Kokapflanzen zu unterstützen. Wie das Online-Nachrichtenportal La Silla Vacía berichtete, sei dabei in Zukunft jedoch mit härterem Vorgehen und der Rückkehr der USA zu einer militärischen Politik zu rechnen.

Die aktuelle Situation im kolumbianischen Nachbarland Venezuela bezeichnete Trump als "Schande für die Menschheit" und fügte hinzu, dass es in der Region seit Jahrzehnten nichts Vergleichbares gegeben habe.

Am Vorabend seines Treffens mit dem US-Präsidenten war Santos bereits mit Mitgliedern des Kongresses sowie dem Nationalen Sicherheitsberater Trumps, H. R. McMaster, zusammengetroffen. Erst vor einigen Wochen hatte der Kongress das 450 Millionen Dollar schwere und noch von Barack Obama zugesicherte Unterstützungspaket Paz Colombia verabschiedet. Darin sichern die USA Kolumbien Wirtschafts- und Militärhilfe sowie Unterstützung beim Kampf gegen die Drogen zu.

Im weiteren Verlauf des Besuchs sind Treffen mit Wirtschaftsvertretern, dem Präsidenten der Interamerikanischen Entwicklungsbank sowie mit Vizepräsident Mike Pence vorgesehen.

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