Bolivien / Wirtschaft / Umwelt

Bolivien plant Ausbau der ökologischen Landwirtschaft

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Eine Kleinbäuerin im Bolivien verkauft auf Markt biologisch angebaute Kartoffeln
Eine Kleinbäuerin im Bolivien verkauft auf dem Markt biologisch angebaute Kartoffelsorten

La Paz.Das Ministerium für ländliche Entwicklung und Agrarland in Bolivien hat die Investition von 560 Millionen Bolivianos (rund 70 Millionen Euro) in elf landwirtschaftliche Projekte angekündigt. Mit den Geldern sollen insbesondere kleine Erzeuger unterstützt werden. Zugleich soll der Anteil der ökologisch erzeugten Nahrungsmittel in den kommenden zehn Jahren von derzeit 1,5 auf zehn Prozent ausgebaut werden.

Dies ist Teil einer nationalen Strategie für ökologische Landwirtschaft, die derzeit noch unter der Beteiligung verschiedener Ministerien ausgearbeitet wird, und von Hugo Bosque, Berater des Ministeriums für ländliche Entwicklung, kürzlich in einem Interview vorgestellt wurde. Demnach liegt der Schwerpunkt in der Förderung der Produktion von familiären landwirtschaftlichen Betrieben, die Steigerung deren Wertschätzung und die Schaffung eines Zugangs zu internationalen Märkten. Dies soll durch die Einrichtung einer öffentlichen Zertifizierungsstelle für organische und ökologische Lebensmittelproduktion erleichtert werden.

Bosque betont die Bedeutung der ökologischen Landwirtschaft durch Kleinbauern in dem südamerikanischen Land. So hätten großindustrielle Betriebe mit dem massiven Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden der Umwelt enorme Schäden zugefügt. Neben der Verschmutzung von Wasser, Luft und Boden würden die Abholzung der Wälder für landwirtschaftlich genutzte Flächen sowie die Verschlechterung des Bodens direkt zum Klimawandel beitragen, dessen Auswirkungen in Bolivien beispielsweise in der Form von starken Regenfällen bereits jetzt schon sichtbar seien. Aus diesem Grund sei die stärkere Unterstützung der derzeit rund 700.000 familiären Betriebe, die gesunde und nachhaltig angebaute Lebensmittel erzeugten, von fundamentaler Bedeutung.

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