Kultur

Werke von Oscar Niemeyer sind in Brasilien Kulturerbe

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Regierungssitz Palácio do Planalto in Brasília, eines der Bauwerke in Brasilien
Der Regierungssitz Palácio do Planalto in Brasília, eines der Bauwerke von Oscar Niemeyer in Brasilien

Brasília. Das Institut für das Historische und Künstlerische Erbe in Brasilien hat mindestens 27 Bauwerke des Architekten Oscar Niemeyer in der Hauptstadt Brasilia, in São Paulo und Rio de Janeiro zum nationalen Kulturerbe erklärt. Niemeyer verstarb im Jahr 2012 im Alter von 105 Jahren in Rio de Janeiro.

Das Ministerium für Kultur informierte darüber, dass die Anerkennung m Amtsblatt veröffentlicht wurde. Dieser auf Antrag Niemeyers selbst vor einem Jahrzehnt initiierte Prozess hatte im vergangenen Monat durch einen Beschluss des Beirates für das Kulturelle Erbe seinen Abschluss gefunden.

Zu den betreffenden Werken gehören das Stadtmuseum, der Lúcio-Costa-Platz, der Pantheon der Freiheit und der Demokratie, das Nationaltheater, das JK-Memorial – welches dem ehemaligen brasilianischen Präsidenten und Gründer der Hauptstadt Brasilia, Juscelino Kubitschek gewidmet ist –, die Gedenkstätte der Indigenen Völker, der Kulturkomplex Funarte, sowie der Oscar-Niemeyer-Platz in der Hauptstadt des Landes.

In Brasilia befinden sich unter anderem auch das Kulturensemble der Republik, der Club de Brasil, der Platz der Drei Gewalten, der Justizpalast, der Palacio Itamaraty (Außenministerium) und seine Nebengebäude, die Kapelle Nuestra Señora de Fátima, der Gebäudekomplex des Palacio de la Alvorada (Präsidentenresidenz), der Nationalkongress, der Palacio de Planalto (Sitz der Regierung), der Oberste Bundesgerichtshof, sämtliche Ministerien mit ihren Nebengebäuden, das Hauptquartier der Armee und der Palacio Jaburu.

Seit dem  Beschluss stehen auch die Casa de las Canoas, der Tribünenkomplex der Pasarela de Samba ("Sambodrom") und das Museum für Zeitgenössische Kunst von Río de Janeiro unter Denkmalschutz.

In São Paulo werden der Komplex des Parque de Ibirapuera, der Palast der Bundesstaaten, der Industriepalast, der Ausstellungs- und Kunstpalast und der Landwirtschaftspalast zum nationalen Kulturerbe zählen.

Niemeyer plante im Laufe seines Lebens mehr als 150 Projekte, von denen über 100 in Brasilien und weitere in den USA, Frankreich, Italien, Portugal, Kuba und Algerien vollendet wurden. Ein Teil seiner Werke wurde mittlerweile von der Unesco als Welterbe der Menschheit deklariert. Er war bis in seine letzten Tage künstlerisch aktiv und war häufig in seinem Architekturbüro anzutreffen.

Niemeyer war lange Zeit Mitglied der Kommunistischen Partei Brasiliens und verbrachte während der brasilianischen Militärdiktatur (1964-1985) einige Jahre im französischen Exil. Er war eng mit Kubas Revolutionsführer Fidel Castro befreundet. Zu seinen letzten Werken gehört eine Stahlskulptur auf dem zentralen Platz der Hochschule für Informatikwissenschaften in Havanna, die den Widerstand Kubas gegen die von den USA verhängte Wirtschaftsblockade symbolisiert. Sie wurde am 15. Dezember 2007, dem 100. Geburtstag Niemeyers, fertig gestellt und eingeweiht.

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