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Nicaragua kündigt Beitritt zu Pariser Klimaabkommen an

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Diese Staaten haben das Klimaabkommen von Paris bislang unterzeichnet
Diese Staaten haben das Klimaabkommen von Paris bislang unterzeichnet

Managua. Nicaraguas Präsident Daniel Ortega hat angekündigt, dass sein Land dem im Dezember 2015 von 195 Ländern unterzeichneten Klimaschutzabkommen nun doch beitreten werde. Ziel des Abkommens ist den Anstieg der Temperaturen auf zwei Grad Celsius zu beschränken. Ortega betonte, der Beitritt geschehe aus Solidarität mit den am stärksten von Klimawandel betroffenen Ländern. Es seien die Länder Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und der Karibik, die am meisten unter den Folgen des Klimawandels zu leiden hätten.

Nicaragua hatte das Abkommen bisher abgelehnt, da es aus Sicht des zentralamerikanischen Landes nicht strikt genug ist. Nicaragua hatte während der Verhandlungen stets die Position vertreten, dass die reichen Länder mehr zur Verteidigung des Planeten tun müssten. Die nicaraguanische Delegation hatte auf schärfere Maßnahmen gedrängt, um die Nutzung fossiler Energieträger zu verringern.

Auf der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 kritisierte der Vertreter Nicaraguas, Paul Oquist, den ausgehandelten Vertrag als nicht ausreichend. Sein Land teile die Ergebnisse der Konferenz nicht, weil sie die historische Schuld der für den Klimawandel Verantwortlichen nicht anerkenne und keine direkte und bedingungslose Entschädigung für die Länder vorsehe, die unter den Folgen leiden. Die weniger entwickelten Länder seien nicht für den Klimawandel verantwortlich, dennoch unternehme Nicaragua große Anstrengungen. "Fühlen wir uns für den Klimawandel verantwortlich? Nein! Haben wir etwas gegen den Klimawandel getan? Sehr viel! 2007 hatten wir 25 Prozent erneuerbarer Energien, 2014 erreichten wir 52 Prozent. Im vergangenen Jahr haben wir 2,1 Millionen Tonnen Kohlendioxid durch den Einsatz erneuerbarer Energien eingespart", erklärte Oquist.

In Nicaragua selbst wurde in den letzten Jahren stark in erneuerbare Energie investiert und das Land konnte bereits 2015 über die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Energien gewinnen. Oquist forderte außerdem höhere Zahlungen der reichen Länder in die Fonds zur Klimaanpassung ein.