Vorläufig gerettet: das Renca-Schutzgebiet in Brasilien

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Über 46.000 Quadratkilometer Amazonas-Schutzgebiet sollten in Brasilien für den Bergbau freigeben werden
Über 46.000 Quadratkilometer Amazonas-Schutzgebiet sollten in Brasilien für den Bergbau freigeben werden

Brasília. Nach wochenlangen vehementen Protesten von Umweltschützern und Prominenten sowie heftiger internationaler Kritik wird Brasiliens De-facto Präsident Michel Temer sein Dekret für Bergbau in einem großen Amazonas-Schutzgebiet zurückziehen. Das hat Energieminister Fernando Bezerra Coelho Filho in dieser Woche angekündigt.

Ende August hatte Temer das Naturschutzgebiet im Norden des Landes per Dekret aufgelöst. "Wir wollen neue Investoren anlocken, mehr Wohlstand und neue Arbeitsplätze schaffen", hatte Coelho Filho erklärt. Per einstweiliger Verfügung blockierte jedoch Richter Rolando Spanholo das Vorhaben, privaten Bergbau-Firmen den Abbau von Metallen wie Gold, Eisen, Mangan und Nickel zu ermöglichen. Gemäß der Verfassung könne nur der Kongress den Schutzstatus der "Reserva Nacional do Cobre e Associados" (Renca) auflösen, so die Begründung. Das Regenwald-Schutzgebiet Renca entspricht mit einer Größe von 46.000 Quadratkilometern der Größe Dänemarks. Es liegt in den beiden nordbrasilianischen Bundestaaten Amapá und Pará.

Umweltschützer befürchten jedoch nur einen Etappensieg: Die Regierung will die Debatte über die Ausbeutung von Bodenschätzen im Renca-Gebiet zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen.