Kuba / USA / Politik

Kuba beziffert Schäden der US-Blockade in neuem Bericht

img_0392_2.jpg

Auf der Landstraße nach Havanna: "Blockade. Der längste Genozid der Geschichte"
Auf der Landstraße nach Havanna: "Blockade. Der längste Genozid der Geschichte"

Havanna. Die Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade der USA gegen Kuba hat im vergangenen Jahr wirtschaftliche Schäden von rund vier Milliarden US-Dollar verursacht. Mit den jüngsten Einschränkungen der Regierung von US-Präsident Donald Trump sind weitere Einbußen zu befürchten. Dies geht aus der aktuellen Ausgabe des jährlichen Berichts der kubanischen Regierung über die Folgen der US-Blockade hervor, der vergangene Woche bei den Vereinten Nationen vorgestellt wurde.

Demnach belaufen sich die gesamten wirtschaftlichen Schäden der 1961 eingeführten und seitdem mehrmals verschärften Blockade auf rund 130 Milliarden US-Dollar. Diese errechnen sich aus den Verlusten durch nicht realisierten Handel, den Einbußen im Tourismus, den Sanktionen gegenüber Drittländern und anderen Aspekten.

Trotz der Lockerungen unter der Regierung von Ex-Präsident Barack Obama bleiben weiterhin wesentliche Aspekte der Blockade in Kraft: das Verbot jeglichen Handels mit Kuba mit Ausnahme weniger Produktkategorien sowie das Verbot für touristische Aufenthalte von US-Bürgern auf der Insel. Unter Obama wurden die "people-to-people"- Reisen eingeführt, wodurch im letzten Jahr 281.000 US-Amerikaner die Insel besuchen konnten. Sie rangierten damit 2016 auf Platz drei in der Statistik der Kuba-Besucher, direkt hinter Kanadiern und Exilkubanern. Unter Donald Trump sollen die Reisebedingungen nun wieder eingeschränkt und die "people-to-people"- Reisen untersagt werden. Zudem will Trump jeglichen Handel mit Unternehmen der kubanischen Streitkräfte und des Innenministeriums verbieten, über die ein Großteil des Außenhandels der Insel abgewickelt wird.

Die einseitige Wirtschaftsblockade der USA steht seit 1992 jedes Jahr auf der Tagesordnung bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Im vergangenen Jahr stimmte kein einziges Land mehr gegen die Resolution zur Abschaffung der Blockade, während sich die USA bei der Abstimmung enthielten.