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Mexikanische Böden durch US-Atomtests kontaminiert

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Internationales Symbol für Risiken der Atomkraft
Internationales Symbol für Risiken der Atomkraft

Mexiko-Stadt. Eine Untersuchung der Autonomen Universität Mexikos (UNAM) wies radioaktive Stoffe in mexikanischen Böden und Gewässern nach. Besonders betroffen sind die Gebiete an der Grenze zur USA im Norden des Landes. Es werden erhebliche gesundheitliche Folgen befürchtet.

Die jüngsten Erkenntnisse sind das Ergebnis einer zehnjährigen Forschung des Instituts für nukleare Forschung der UNAM. Als zentrale Quelle der Kontaminierung nennen die Forscher US-amerikanische Atombombentests und Kernkraftwerke nahe der mexikanischen Grenze in New Mexico. Zudem könnten auch Kernwaffentests im Pazifik sowie in der Nähe zum Colorado River, der nach Mexiko fließt, Grund für die Verunreinigungen sein. Mexiko selbst besitzt keine Atomwaffen und lediglich zwei Kernkraftanlagen zur Energiegewinnung.

Nahrungsmittel-, Wasser- und Bodenproben weisen hohe Kontaminierungswerte auf. Daraus könnten sich erhebliche Gesundheitsrisiken für die Verbraucher ergeben, so die Experten der UNAM. Das dort nachgewiesene Isotop Caesium-137 stehe bei Aufnahme durch Nahrungsmittel im Verdacht hochgradig krebserregend zu sein. Auch andere radioaktive Stoffe könnten Schäden in Knochen und Leber verursachen.

Auf mexikanischem Staatsgebiet lassen sich seit der ersten nuklearen Zündung der USA im Jahr 1945 Spuren von Radioaktivität nachweisen. Auf diesen ersten Test in der Wüste Alamogordo in New Mexico, 140 Kilometer von der mexikanischen Grenze entfernt, folgten viele weitere. Nach offiziellen Angaben führen die USA die Liste der meisten Atomtests der Welt an. In der Summe sind es 1.054, der letzte fand im Jahr 1992 statt.