In Honduras wurde erneut ein Journalist ermordet

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Tegucigalpa. In Honduras ist mit Carlos Oveniel Lara Domínguez in diesem Jahr bereits der dritte Journalist umgebracht worden. Das berichtet der Journalistenverband "Federación Internacional de Periodistas" (FIP). Igor Padilla war im Januar, Carlos William Flores im September Unbekannten erschossen worden.

Carlos Oveniel Lara Domínguez hatte bereits im Vorfeld des Anschlags vom 23. Oktober mehrfach Todesdrohungen erhalten und angezeigt. Nach Angaben der Behörden wurde er durch Schüsse aus einem Auto heraus getötet, die Täter sind unbekannt. Domínguez arbeitete als Korrespondent für den Fernsehsender Canal 12. Bislang gebe es keine Hinweise darauf, ob der Mord mit der Ausübung seines Berufs zusammenhänge, so die FIP.

Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen ist es der 73. Mord an Journalistinnen und Journalisten in Honduras seit dem Jahr 2003.

Die Zahlen zeigten das Ausmaß der Gewalt der organisierten Kriminalität, so der Journalistenverband. 90 Prozent der Morde in Honduras würden nicht aufgeklärt. Der FIP hat die honduranischen Behörden aufgefordert, eine ernsthafte Untersuchung einzuleiten, um die Hintergründe des Mordes zu klären. Es gehe dabei nicht nur um den Anschlag auf Domínguez, sondern auch um einen Angriff auf die freie Meinungsäußerung und die Informationsfreiheit.

Bereits im Oktober hatte sich der Beauftragte der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) für Zentralamerika, Jamion Knight, besorgt über die Situation der Journalisten in Honduras gezeigt und Maßnahmen zu ihrem Schutz sowie eine effektivere Strafverfolgung gefordert. Edy Tabora vom Komitee für freie Meinungsäußerung kritisierte außerdem, dass auch die Regierung zu einer Verschärfung der Stimmung gegen Journalisten beitrage. Diese könnten in Honduras angeklagt werden, wenn sie "Hassbotschaften" verbreiteten. Das sei sei willkürlich. Dazu zählte er auch die Schließung des regierungskritischen Fernsehsenders TV Globo.