Nur drei Euro im Staatshaushalt für Förderung von Indigenen in Brasilien

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Das Logo der Indigenenbehörde FUNAI in Brasilien
Das Logo der Indigenenbehörde FUNAI in Brasilien

Brasilia. Die Indigenenbehörde FUNAI hat im Jahr 2017 im Zeitraum von Januar bis September für jeden Indigenen in Brasilien zwölf brasilianische Reais zur Verfügung gestellt. Das entspricht laut The Intercept Brasil und dem Portal Siga Brasil etwa drei Euro und ist einer der kleinsten Etats der vergangenen zehn Jahre.

Die Berechnung setzt sich aus den Mitteln für die Förderung indigener Politiker sowie für Stärkung und Verteidigung der Rechte von Indigenen zusammen und berücksichtigt nicht die Versorgungs- und Administrationsausgaben der Behörde. In diesem Jahr konzentrierten sich die Ausgaben der FUNAI auf den Schutz und die Stärkung der Rechte Indigener, umgerechnet sind bereits etwa vier Millionen Euro ausgegeben worden. Dabei kann der Finanzplan als eine Fortsetzung der vorangegangen Jahre gesehen werden, in denen eine stetige Kürzung der Mittel sichtbar wird: Standen im Jahr 2012 noch 60,80 Reais zur Verfügung, so war es im Jahr 2016 nur noch etwa die Hälfte, nämlich knappe elf Euro.

Dem gegenüber stehen die knapp 900.000 Indigenen in Brasilien (laut Zensus von 2010), die immer noch um ihren Platz in der Gesellschaft wie auch in der Politik kämpfen. Ein Drittel der Indigenen lebt in Städten und ist weitgehend von politischer Partizipation ausgeschlossen sowie mit Vorurteilen und institutionellem Rassismus konfrontiert.