Venezuela verwirklicht weiter Pläne für sozialen Wohnungsbau

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Sozialwohnungen in Venezuela
Sozialwohnungen in Venezuela

Caracas. In der letzten Woche des Jahres 2017 hat die venezolanische Regierung nach eigenen Angaben 8.781 neue Sozialwohnungen an Familien übergeben. Damit nähert sie sich dem Ziel an, die Zwei-Millionen-Grenze zu erreichen. Auch Investitionen in der Wasser- und Stromversorgung sowie beim Straßennetz sind vorgesehen.

Trotz Wirtschaftskrise und Wirtschaftssanktionen der USA hält die venezolanische Regierung an dem von Ex-Präsident Hugo Chávez 2011 begonnen Bauprogramm für Sozialwohnungen fest. Der damalige Präsident hatte das Programm zunächst als Hilfe für Obdachlose nach einer Überschwemmungskatastrophe ins Leben gerufen. Daraus erwuchs ein soziales Wohnungsbauprogramm, das in keinem anderen lateinamerikanischen Land in dieser Größenordnung umgesetzt wird.

Seit 2011 sind bis zum Jahresende 2017 gut 1,9 Millionen Sozialwohnungen gebaut worden. Das Programm wird in verschiedenen Regionen des Landes durchgeführt und soll bedürftigen Familien eine menschenwürdige Unterkunft sichern. In Venezuela werden mit diesem Programm vor allem die für Südamerika typischen Slumgebiete schrittweise beseitigt, die sich wie ein Gürtel um die Millionenstädte ziehen.

Im Jahr 2018 läuft außerdem ein neuer Plan zur Erneuerung von Dächern bei armen Behausungen an. Renovierungsmaßnahmen in Sozialsiedlungen älteren Datums sind ebenfalls für 2018 vorgesehen. Außerdem sollen Asbestmaterialien in Gebäuden ersetzt werden, um weitere Gesundheitsschäden der Bevölkerung zu vermeiden. Geplant ist auch, in verschiedenen Regionen die Trinkwasserversorgung zu erneuern bzw. zu erweitern. Investitionen im Straßennetz und bei der Stromversorgung sind ebenfalls für 2018 vorgesehen.

Das Nationale Institut für Landvergabe hat in diesem Jahr auch 1.076 Besitztitel für Landparzellen vergeben. Damit sind insgesamt 947.934 Besitztitel erteilt worden. Die neu gewählten Bürgermeister des Landes haben einen gemeinsamen Koordinierungsplan erstellt, um die Ressourcen optimal verwenden zu können.

Ende November informierte der Präsident Venezuelas Nicolas Maduro, dass im venezolanischen Haushaltsplan 2018 für Sozialpolitik 72,5 Prozent vorgesehen sind. "Während 2017 etwa in Spanien 600.000 Familien aus ihren Mietwohnungen vertrieben und auf die Straße gesetzt wurden, baut Venezuela tausende von Sozialwohnungen", kommentierte Maduro die Fortschritte bei den Sozialplänen. Gleichzeitig verwies er auf die sozialen Probleme in Spanien, dessen Regierungschef Mariano Rajoy zu den heftigsten Kritikern Venezuelas zählt.