Mütter von Verschwundenen in Mexiko organisieren Hungerstreik

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Protest im Fall Ayotzinapa, Mexiko, vor der mexikanischen Botschaft in Nicaragua
Protest im Fall Ayotzinapa, Mexiko, vor der mexikanischen Botschaft in Nicaragua

Mexiko-Stadt. In Mexiko sind Mütter von Verschwundenen der Bundesstaaten Guerrero und Michoacan in die Hauptstadt marschiert, um dort dem mexikanischen Innenministerium (SEGOB) für einen besseren Umgang von Hinterbliebenen von Gewalt zu demonstrieren. Mit einem Hungerstreik wollen sie auf den schlechten Umgang der Hinterbliebenen, die geringe Aufklärungsrate und die andauernde Kriminalität in ihren Bundesstaaten und ganz Mexiko aufmerksam machen.

Vor allem aber fordern die Frauen ein Treffen mit den Behörden. Vor etwa einem Monat sollten Flugtickets an die Mütter gehen, um ein solches Treffen mit der Regierungskommission für die Begleitung von Opfern (CEAV) zu ermöglichen. Diese kamen jedoch nie an. Daher organisierten die Frauen ihren fünftägigen Marsch, um mehr Aufmerksamkeit durch die Regierung von Präsident Enrique Peña Nieto einzufordern. Schließlich wollte der neue amtierende Vorsitzende der Kommission, Alfonso Navarrete Prida, sich mit den Angehörigen treffen, um sich mit ihnen zu allen Ungereimtheiten im Umgang mit den Opfern in den letzten zwei Jahren auszutauschen. Auch dieses Treffen kam bisher noch nicht zustande.

Derzeit sind mehr als 30.000 Personen in Mexiko verschwunden. Der bekannteste Fall, der viel Aufsehen erregte und weltweit in den Medien präsent war, betrifft 43 verschwundenen Studenten aus Ayotzinapa im Jahr 2014. Auch ihre Eltern protestierten vergangene Woche mehrere Tage in Chilpancingo, um gegen die seit drei Jahren andauernde Straflosigkeit der Täter zu protestieren. Ihnen hatte der amtierende Präsident des Obersten Gerichtshofs (TSJ), Alberto Lopez Celis, zugesagt, den Verbleib von verschwundenen Beweisvideos zum Fall der verschwundenen Studierenden ausfindig zu machen.

Vergangenen Montag erst machten wieder gefundene menschliche Überreste Schlagzeilen. Im Pantanal wurden 30 Körper in einem Massengrab gefunden, nachdem Bauern sich über Leichengestank beschwert hatten.