Konflikt in Honduras dauert an, Angriff auf Protest vor UN-Vertretung

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Protest vor der Vertretung der UN in Tegucigalpa, Honduras
Protest vor der Vertretung der UN in Tegucigalpa, Honduras

Tegucigalpa. Im anhaltenden Konflikt um die Präsidentschaftswahlen in Honduras hat der Kandidat des Oppositionsbündnisses Allianz gegen die Diktatur, Salvador Nasralla, in dieser Woche erneut rasche Gespräche gefordert. In einem Tweet schlägt Nasralla den uruguayischen Ex-Präsidenten José Mujica, den spanischen Ex-Ministerpräsidenten Felipe González sowie den Juristen Baltasar Garzón als Vermittler vor.

Am Dienstag hatten sich in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa zahlreiche der Opposition vor dem Gebäude der lokalen Vertretung der Vereinten Nationen (UN) versammelt, um unter anderem gegen die Unterstützung der USA für den umstrittenen Präsidenten Juan Orlando Hernández zu protestieren. Ein darauf stattfindendes Gespräch zwischen Ex-Präsident Manuel Zelaya, Salvador Nasralla und dem Vertreter der UN in Honduras, Igor Garafulic, wurde aufgrund der Repression gegen Demonstranten vor dem UN-Gebäude abgebrochen. In einem Interview kritisierte Garafulic den Polizeieinsatz mit deutlichen Worten.

Eine Lösung des politischen Konfliktes in Honduras ist damit weiterhin nicht in Sicht und das Vertrauen der honduranischen Bevölkerung in internationale Instanzen ist stark beschädigt. Alle Versuche eines Dialoges unter internationaler Vermittlung scheiterte bisher. So wurde vor zwei Wochen der von der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) als Vermittler eingesetzte Guatemaltekische Ex-Präsident Álvaro Colom aufgrund eines Korruptionsfalles in seinem Land verhaftet. In der vergangenen Woche sind Juan Jiménez Mayor, der Sprecher und weitere Mitarbeiter der Unterstützungsmission gegen Korruption und Straflosigkeit in Honduras (MACCIH) unter anderem aufgrund des fehlenden Rückhalts durch die OAS zurückgetreten.

Derweil geht die staatliche Repression und Gewalt gegen Anhänger der Opposition und soziale Aktivisten ungehindert weiter, wie zivilgesellschaftliche Organisationen am 26. Februar vor der interamerikanischen Menschenrechtskommission beklagten.