Zehntausende beim 14. Weltsozialforum in Brasilien

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Bei der Auftaktdemonstration des 14. WSF in Brasilien: "Kämpfen wie eine Frau in Verteidigung der Demokratie"
Bei der Auftaktdemonstration des 14. WSF in Brasilien: "Kämpfen wie eine Frau in Verteidigung der Demokratie"

Salvador da Bahía. Mit einer Demonstration ist am Dienstag in Brasilien das 14. Weltsozialforum unter dem Motto "Widerstand leisten heißt aufbauen, Widerstand leisten heißt verändern" (Resistir es crear, resistir es transformar) offiziell eröffnet worden. Laut den Veranstaltern nehmen bis zu 60.000 Vertreter sozialer Bewegungen, linker Parteien und Nichtregierungsorganisationen aus rund 120 Ländern daran teil. Auch ehemalige südamerikanische Präsidenten werden erwartet: Luiz Inácio Lula da Silva und Dilma Rousseff aus Brasilien, José Pepe Mujica aus Uruguay, Cristina Fernández de Kirchner aus Argentinien und Fernando Lugo aus Paraguay haben ihre Teilnahme an der Großveranstaltung "Für die Demokratie" im Stadion Pituacu zugesagt.

Die Parolen und Transparente der Demonstrierenden richteten sich vor allem gegen die Regierung von De-facto-Präsident Michel Temer und ihre neoliberale Politik. Zum Ausdruck kam auch eine breite Unterstützung für Brasiliens Ex-Präsidenten Lula da Silva, der bei den Wahlen im Herbst erneut antreten will. Dem Kandidaten der Arbeiterpartei PT droht nach einem umstrittenen Urteil langjährige Haft und der Entzug der politischen Rechte.

Seit Sonntag waren Teilnehmer aus aller Welt auf dem Messegelände von Salvador, der Hauptstadt des Bundesstaates Bahia, eingetroffen, um auf dem dortigen "Interkontinentalen Campingplatz der Jugend" ihre Zelte aufzuschlagen. Am Nachmittag fand bereits eine erste Demonstration statt, zu der auch die Organisationen der Landlosen und der Bewohner der Armenviertel, antirassistische, Umwelt- und Frauengruppen sowie Gewerkschaften Brasiliens aufgerufen hatten.

Auf dem Programm des Forums, das bis zum 17. März andauert, stehen zahlreiche Seminare, Workshops und Großveranstaltungen. Inhaltlich geht es in diesem Jahr unter anderem um Arbeitsrechte, Klimawandel, den Kampf gegen Privatisierungen, die Lage der indigenen Völker, Rassismus und Frauenrechte. Am 16. März findet die "Weltversammlung der Frauen" statt. Vielfältige kulturelle Veranstaltungen ergänzen das Programm.

Die Organisatoren beklagten unterdessen, dass das öffentlich-rechtliche Mediennetzwerk Brasiliens (Empresa Brasil de Comunicación) das Forum nicht abdeckt und keine Mitarbeiter für die Berichterstattung entsandt hat.