Kuba

Kuba rechnet in diesem Jahr mit 4,75 Millionen Touristen

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Das geplante Hotel im Stadtteil Vedado von Havanna soll 154 Meter hoch werden, auf 42 Stockwerken sollen 565 Zimmer entstehen
Das geplante Hotel im Stadtteil Vedado von Havanna soll 154 Meter hoch werden, auf 42 Stockwerken sollen 565 Zimmer entstehen

Havanna. Bis zum Jahresende will Kuba 4,75 Millionen Touristen empfangen, rund drei Prozent mehr als im Vorjahr. Ursprünglich rechnete das Tourismus-Ministerium mit fünf Millionen Besuchern. Seit der Verschärfung der Blockade durch die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat das Land jedoch mit Einbußen im Tourismussektor zu kämpfen und musste einige Preise reduzieren. Dennoch setzt die Insel weiterhin auf die bewährte "Lokomotive der Wirtschaft" und will in den kommenden Monaten 5.300 neue Unterkünfte fertigstellen.

2017 war ein gutes Jahr für die kubanische Tourismus-Branche: Die Anzahl der Besucher stieg um 16 Prozent auf das Rekordniveau von 4,6 Millionen. Auch in den Vorjahren konnte der sozialistische Inselstaat einen stetigen Anstieg im Fremdenverkehr verzeichnen. Das änderte sich mit der Verschärfung der US-Reisegesetze im November 2017. Viele der Reiseerleichterungen für US-Bürger, die Ex-Präsident Barack Obama wenige Jahre zuvor eingeführt hatte, verloren ab diesem Zeitpunkt ihre Gültigkeit. Die Besuche aus den USA, die seit 2015 kräftig zulegten, gingen seitdem wieder zurück. Diese Entwicklung zwang Kuba, die Preise für viele Dienstleistungen und Produkte im Tourismus-Sektor zu senken, was für die Wirtschaft der Insel empfindliche Verluste bedeuten dürfte. Im laufenden Jahr rechnen die Planer mit einem Wirtschaftswachstum zwischen 1,5 und 1,7 Prozent.

Kuba baut indes seine Hotelinfrastruktur weiter aus. Neben der Eröffnung diverser neuer Hotels im Luxussegment werden auch die Kapazitäten im Badeort Varadero und auf den Inseln der Nordküste weiter aufgestockt. Zudem wurden die Bauarbeiten am höchsten Hotel der Insel, das ab 2022 die Skyline von Havanna prägen soll, aufgenommen. Bis Ende des Jahres will Kuba 5.300 neue Betten für Besucher aus aller Welt bereitstellen.

Darüber hinaus sollen verstärkt ausländischen Investoren angeworben werden, um geschlossene Warenkreisläufe auch für den Betrieb des Tourismus sicherzustellen. Lebensmittel, Hygieneartikel, Textilien und mehr sollen in Zukunft verstärkt in der Sonderwirtschaftszone von Mariel (ZEDM) produziert werden, um teure Importe einzusparen und den Aufbau der Industrie voranzutreiben. So lädt Kuba vom 29. Oktober bis zum 2. November im Rahmen der internationalen Handelsmesse von Havanna (FIHAV) wieder Investoren zur Teilnahme ein. Thema soll in diesem Jahr vor allem die weitere Entwicklung der 2014 eröffneten ZEDM sein, wo inzwischen 37 Firmen operieren.