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Kolumbien weiter ohne Botschafter in Venezuela

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Kolumbiens Präsident Iván Duque forderte bei der Pressekonferenz weitere Sanktionen gegen Venezuela (Screenshot)
Kolumbiens Präsident Iván Duque forderte bei der Pressekonferenz weitere Sanktionen gegen Venezuela (Screenshot)

Bogotá/Caracas. Kolumbiens Präsident Iván Duque hat bestätigt, dass er die Botschaft in Venezuela aufgrund der schweren diplomatischen Krise zwischen beiden Ländern nicht wieder eröffnen wird. Damit setzt er die Außenpolitik seines Vorgängers gegen das Nachbarland fort.

Nach dem gescheiterten Attentat gegen Venezuelas Präsidenten Nicolás Naduro am 4. August hatte dieser schwere Vorwürfe gegen Bogotá erhoben. Besonders der damals noch amtierende Präsident Juan Manuel Santos stehe unter dem Verdacht, aktiv oder passiv daran mitgewirkt zu haben, so Maduro. Der Anschlag sei überwiegend auf kolumbianischem Territorium unter Mitwirkung des dortigen Geheimdienstes vorbereitet worden. Dies sei nur mit Wissen der Regierung möglich gewesen. Zudem fordert Maduro die Auslieferung des venezolanischen Oppositionsführers Julio Borges, der laut Aussagen der in dem Fall Verhafteten direkt an der Organisation der Tat beteiligt war. Venezuela bat um die Mitwirkung der zentralen Sicherheitsbehörde der USA, des Federal Bureau of Investigation (FBI), bei der Aufklärung des versuchten Mordanschlags und beantragte eine spezielle Untersuchungskommission der Vereinten Nationen.

Kolumbien wiederum wies die Vorwürfe energisch zurück und verweigert die Auslieferung von Borges. Duque rief stattdessen die "internationale Gemeinschaft" auf, die Sanktionen gegen Maduro und seine engeren Mitarbeiter zu verstärken. Außerdem betonte er, es müsse eine Koordination zwischen den Mitgliedern der Organisation der Amerikanischen Staaten geben, um der "Migrationskrise" gemeinsam zu begegnen. Gegenüber der Presse erklärte er: " Wir müssen Venezuela weiterhin diplomatisch einkreisen, und ich lade die große Mehrheit der internationalen Gemeinschaft dazu ein, wirtschaftliche Sanktionen durchzuführen, damit es einen Übergang zu Demokratie und Freiheit in Venezuela geben kann."