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Russland und die USA im Gespräch über Krise in Venezuela

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Die Wirklichkeit "humanitärer Interventionen" am Beispiel Libyen, an die Russland im Konflikt in Venezuela erinnert
Die Wirklichkeit "humanitärer Interventionen" am Beispiel Libyen, an die Russland im Konflikt in Venezuela erinnert

Rom. Der russische Vizeaußenminister Sergej Riabkow und der Sonderbeauftragte der US-Regierung für Venezuela, Elliott Abrams, haben am Dienstag in Rom Gespräche über die Krise in Venezuela geführt. Beide Seiten bezeichneten im Anschluss das Treffen als nützlich, auch wenn die Standpunkte gegensätzlich geblieben seien.

Der stellvertretende Außenminister von Russland erklärte gegenüber der Presse: "Wir akzeptieren das Konzept der humanitären Intervention nicht, das vor einigen Jahren auf Initiative der Vereinigten Staaten ausgedacht wurde". Venezuela drohe dessen Anwendung. Moskau akzeptiere die Option einer militärischen Intervention der USA mit der Begründung humanitärer Hilfe nicht.

Riabkow drückte auch sein Bedauern aus, dass die USA "immer häufiger auf das Instrument von Sanktionen zurückgreifen, einschließlich der Versuche, ganze Länder mit wirtschaftlichen Beschränkungen zu strangulieren". Dies könne es nötig machen, "auf den Dollar zu verzichten und den Schutz der Volkswirtschaften vor den willkürlichen Handlungen Washingtons zu erhöhen". Russland werde im übrigen seine Interessen in Venezuela schützen, so der Spitzendiplomat.

Der US-Sonderbeauftragte Abrams betonte, das Treffen, das er mit dem russischen Regierungsvertreter über die Krise des südamerikanischen Landes abhielt, sei positiv gewesen, aber die Politik der USA und Russlands unterschieden sich immer noch in der Anerkennung von Juan Guaidó als Interimspräsident und der Legitimität von Nicolás Maduro.

"Wir haben uns nicht geeinigt, aber ich denke, die Gespräche waren positiv in dem Sinne, dass beide Seiten mit einem besseren Verständnis der Meinungen des anderen herausgekommen sind", sagte Abrams. Man stimme überein in der Einschätzung des Ausmaßes der Krise.

Die USA haben unterdessen ihre Wirtschaftssanktionen gegen Venezuela weiter verschärft. Das Finanzministerium teilte am Dienstag mit, dass die staatliche venezolanische Gold-Bergbaufirma CVG Minerven und ihr Präsident "wegen der Unterstützung des illegitimen Maduro-Regimes" bestraft werden. Die Vermögenswerte in den USA wurden eingefroren, Finanztransaktionen mit der Firma sind verboten.