San José. Der indigene Aktivist Sergio Rojas ist am vergangenen Montag in Costa Rica getötet worden. An seinem Wohnort in der Gemeinde der Bribri-Indigenen in Salitre gaben Unbekannte mehrere Schüsse auf ihn ab. Rojas wurde an dem Tag ermordet, an dem er Klage gegen die illegale Aneignung von indigenen Gebieten und die Zunahme der Drohungen gegen die indigene Gemeinschaft der Bribri eingereicht hatte.
Er gehörte der Koordination der Nationalen Front Indigener Völker (Coordinación Nacional del Frente Nacional de Pueblos Indígenas, FRENAPI) an. Die Organisation macht die Regierung des derzeit amtierenden Präsidenten Carlos Alvarado für den Mord verantwortlich. Alvarado äußerte sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen, bezeichnete jedoch den Tod Rojas als tragischen Tag für Costa Rica und versprach eine sofortige Aufklärung.
Auch die Vereinten Nationen verurteilten den Mord an Rojas und forderten verstärkte Schutzmaßnahmen für die indigene Gemeinschaft Costa Ricas, die vermehrt von Diskriminierung und Gewalt betroffen ist.
Das Bribri-Territorium, das rechtlich den indigenen Gemeinden zusteht, ist seit zwölf Jahren umkämpft. Immer wieder kommt es zu Enteignungen durch nicht-indigene Gruppierungen. Rojas engagierte sich seit 2012 für die Landrechte der Bribri und galt als einer der wichtigsten Aktivisten des Landes.
Aufgrund der anhaltenden Drohungen gegen die indigenen Völker des Landes erhalten die Bribri-Territorien Salitre und Térraba bereits offiziell Schutzmaßnahmen durch die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte. Dennoch kommt es immer wieder zu Gewalt gegen die Gemeinden und zu Landraub und es herrscht eine hohe Straflosigkeit.