US-Aktivisten schützen Botschaft von Venezuela in Washington

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Transparente am Botschaftsgebäude: "Hände weg von Venezuela", "Kein Krieg für ÖL", "Stoppt den Putsch", "Beendet die tödlichen Sanktionen" und "Frieden" (Screenshot)
Transparente am Botschaftsgebäude: "Hände weg von Venezuela", "Kein Krieg für ÖL", "Stoppt den Putsch", "Beendet die tödlichen Sanktionen" und "Frieden" (Screenshot)

Washington. Um die hundert politische Aktivisten haben sich in das Gebäude der venezolanischen Botschaft in der Hauptstadt der USA begeben, um es gegen eine Übernahme durch Personal des selbsternannten Interimspräsidenten  Juan Guaidó, zu verteidigen.

Das "Kollektiv zum Schutz der Botschaft" hält sich bereits seit Wochen in der Gesandtschaft auf und erhielt am vergangenen Mittwoch vom verbliebenen Botschaftspersonal die Schlüssel zu der Liegenschaft, bevor dieses fristgemäß nach Venezuela zurückkehrte. Die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Venezuela sind seit Ende Januar abgebrochen. Mitte März scheiterten dann auch Gespräche zwischen beiden Seiten über die gegenseitige Einrichtung diplomatischer Interessenbüros in Caracas und Washington.

Um die Position des venezolanischen Oppositionsführers Guaidó zu stärken, anerkannte die US-Regierung inzwischen dessen Abgesandten Carlos Vecchio als "Botschafter Venezuelas in den USA". Er hat bereits diplomatische Liegenschaften des südamerikanischen Landes in Washington und New York mithilfe von US-Behörden faktisch übernommen. Der unkonventionelle Widerstand könnte nun international das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen, das die Räumlichkeiten von Missionen als unverletzlich erklärt, zum Thema machen.

Eine der Aktivistinnen vor Ort erklärte gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur Efe, dass sie eine Woche Urlaub genommen habe und von San Francisco nach Washington gekommen sei, um "eine illegale Übernahme der Botschaft und vor allem einen Putsch gegen die gewählte Regierung von Venezuela zu verhindern".

Eine Rechtsanwältin unter den Gruppenmitgliedern betonte, dass alle Anwesenden von den Verantwortlichen für das Gebäude, das im Besitz der Regierung Venezuelas ist, eingeladen wurden. Man werde Klage gegen jeden US-Beamten einreichen, der eine "illegale Räumung oder Verhaftungen anordnet oder vollstreckt".

Relevante Institutionen und Experten haben die Akte von Anerkennungen des venezolanischen "Interimspräsidenten" durch die Regierung von US-Präsident Donald Trump, durch europäische und weltweit insgesamt etwa 50 Regierungen bereits völkerrechtlich infrage gestellt. Vor allem Russland kritisiert die Methoden der Allianz gegen die amtierende Regierung von Venezuela als Zerrüttung des internationalen Rechts.