Washington. Entsprechend der jüngsten Drohungen aus dem Weißen Haus, die Wirtschaftsblockade gegen Kuba weiter zu verschärfen, wurden nun in den USA drei Reiseunternehmen hohe Strafzahlungen an das Finanzministerium auferlegt. Damit wurden Fälle geahndet, die gegen die unilateralen US-Sanktionen gegen Kuba verstoßen und mehrere Jahre zurückliegen, unter der Obama-Regierung jedoch nicht verfolgt wurden.
Das Online-Reiseunternehmen Expedia Group Inc. (Bellevue, Washington) hat sich in Verhandlungen mit dem Finanzministerium auf einen "Deal" eingelassen, mehr als 325.000 Dollar zu zahlen. Damit wolle man dem Vorwurf der US-Regierung begegnen, Menschen unangemessen geholfen zu haben, innerhalb Kubas oder zwischen dem Inselstaat und anderen Orten als den Vereinigten Staaten zu reisen. Die Regierung erklärte, dass damit offenbar gegen die Sanktionen der USA gegen Kuba verstoßen worden sei. Das US-Finanzministerium gab am Donnerstag vergangener Woche diese Vereinbarung und ähnliche Vergleiche mit zwei weiteren Unternehmen bekannt.
Die bestraften Aktivitäten von Expedia erfolgten im Zeitraum zwischen 2011 und 2014. Demnach habe das Online-Reisebüro 2.221 Menschen - darunter einige kubanische Staatsangehörige - bei Reisedienstleistungen geholfen, die gegen die Sanktionen der USA gegen den Inselstaat verstoßen. Daneben wurde das Unternehmen Hotelbeds USA, eine in Florida ansässige Tochtergesellschaft der spanischen Hotelbeds Group, zu einer Vergleichszahlung in Höhe von 222.705 US-Dollar bewegt, weil es 703 Personen mit nicht autorisierten kubanischen Reiseleistungen von 2011 bis 2014 bediente. Das Ministerium kündigte außerdem eine Einigung in Höhe von 40.320 US-Dollar mit Cubasphere Inc. und einer unbenannten Person an, die 104 Personen bei vier Reisen nach und innerhalb Kubas von Dezember 2013 bis Februar 2014 Reisehilfe geleistet haben sollen.
Von Seiten der Trump-Administration wurde verlautbart, dass sie diese Verschärfungen unternimmt, um Kuba weitere Geldeinnahmequellen durch Touristen abzuschneiden. Damit soll Kuba gezwungen werden, die Unterstützung des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro einzustellen.