Bolivien exportiert zukünftig Gas nach Peru und Argentinien

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Absichtserklärungen für den Verkauf von bolivianischem Erdgas in den Süden Perus und an Shell Argentina wurden unterzeichnet
Absichtserklärungen für den Verkauf von bolivianischem Erdgas in den Süden Perus und an Shell Argentina wurden unterzeichnet

La Paz. Boliviens Präsident Evo Morales hat den Export von Erdgas nach Peru und Argentinien bekanntgegeben. Der Staatschef kündigte an, auf diese Weise den Exportmarkt ausbauen zu wollen, ohne den Binnenmarkt zu gefährden. Zum Wohle der bolivianischen Volkswirtschaft plane man weitere Investitionen und die Erschließung von externen Märkten auch auf anderen Kontinenten.

Das staatliche Erdöl- und Erdgasunternehmen Yacimientos Petrolíferos Fiscales Bolivianos (YPFB) und der Minister für Erdöl und Erdgas, Luis Sànchez, unterzeichneten am Montag die Absichtserklärungen für den Verkauf von täglich zehn Millionen Kubikmeter bolivianischem Erdgas in den Süden Perus und drei Millionen Kubikmeter Erdgas an Shell Argentina. In Peru sollen die Kraftwerke von Kallpa Generación S.A. und Angie Energía Perú versorgt werden. Diese verfügen über eine Kapazität von 1.200 Megawatt und werden derzeit mit Diesel betrieben. Als Kombikraftwerke können sie jedoch auch auf der Basis von Erdgas funktionieren.

Bei Shell Argentina, einem Tochterunternehmen des niederländischen Konzerns Royal Dutch Shell, geht man laut Juan Bautista, dem Vertreter des Unternehmens, davon aus, dass Erdgas eine entscheidende Rolle in der Energieversorgung der Zukunft einnehmen wird. Shell Argentina wird das Gas der YPFB zukünftig in Argentinien und weiteren Ländern des Cono Sur vermarkten.

Im April war Boliviens Präsident Evo Morales mit seinem argentinischen Amtskollegen Mauricio Macri in Buenos Aires zusammengetroffen. Die Staatschefs kamen überein, im Energiesektor enger zusammenzuarbeiten. Unter anderem vereinbarten sie, dass das staatliche bolivianische Energieunternehmen ENDE (Empresa Nacional de Electricidad) künftig zu den Betreibern des argentinischen Stromnetzes gehören und der Erdöl- und Erdgaskonzern YPFB (Yacimientos Petrolíferos Fiscales Bolivianos) Gas in Argentinien direkt vermarkten kann.