Indigener Aktivist in Brasilien von Holzfällern ermordet

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Der indigene Umweltaktivist Paulo Paulino wurde in Brasilien ermordet
Der indigene Umweltaktivist Paulo Paulino wurde in Brasilien ermordet

Brasília. Der indigene Umweltaktivist Paulo Paulino Guajajara ist in der vergangenen Woche von Holzfällern in Brasilien ermordet worden. Ein weiterer Aktivist wurde schwer verletzt. Die beiden waren gemeinsam im indigenen Territorium Araribóia im brasilianischen Bundesstaat Maranhão unterwegs, als sie von einer Gruppe von illegalen Holzfällern umstellt wurden. Diese eröffneten das Feuer auf die beiden Aktivisten und trafen Paulino in den Kopf. Er verstarb noch an Ort und Stelle. Souza wurde zwar verletzt, konnte aber fliehen.

Paulino war ein Anführer des Stamms der Guajajara, einer der größten indigenen Gruppen in Brasilien. Die etwa 20.000 registrierten Guajajaras leben in elf sogenannten indigenen Territorien, die sich alle im Bundesstaat Maranhão befinden. Diese Gebiete gehören formal der indigenen Bevölkerung Brasiliens und sollen ihnen ermöglichen, auf traditionelle Weise zu leben.

Die beiden Aktivisten Guajajara und Silva waren Mitglieder der Organisation "Wächter des Waldes" (Guardiões da Floresta). Die Gruppierung zählt ungefähr 120 Indigene vom Stamm der Guajajara, die sich in ihrem Territorium gegen den illegalen Holzschlag und die Zerstörung des Regenwaldes einsetzen. Konkret spüren die "Wächter des Waldes" etwa illegale Abholzungslager auf und zerstören diese. Sie sammeln aber auch Informationen und erstellen Berichte für die örtliche Polizei. "Es ist wichtig, dass sie aufmerksam sind, aber diese Art von Eigeninitiative ist sehr gefährlich", sagte eine Vertreterin der Bundespolizei von Maranhão im Mai gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Verschiedene NGOs verurteilten die Tat, darunter Greenpeace sowie die Politikerin und Menschenrechtsaktivistin Sonja Guajajara. Die vom selben indigenen Volk wie der ermordete Paulino stammende Leiterin der Dachorganisation Zusammenschluss der Indigenen Völker Brasiliens APIB (Articulação dos Povos Indígenas do Brasil) prangerte die fehlende Präsenz des Staates beim Schutz der indigenen Territorien an. "Wir wollen nicht mehr Teil der Statistiken sein, wir wollen Maßnahmen des Staates sehen! Wir fordern Gerechtigkeit!" Laut Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen hat sich die Situation in Bezug auf illegalen Holzschlag seit dem Amtsantritt des Präsidenten Jair Bolsonaro weiter verschärft.