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Umfrage in Mexiko: Große Zustimmung für Präsident López Obrador

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"Ende der Gewalt ist größte Herausforderung": Mexikos Präsident López Obrador bei seiner ersten Pressekonferenz 2020
"Ende der Gewalt ist größte Herausforderung": Mexikos Präsident López Obrador bei seiner ersten Pressekonferenz 2020

Mexiko-Stadt. Gut ein Jahr nach seinem Amtsantritt genießt der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador (Amlo) hohe Zustimmungswerte in der Bevölkerung.

Wie die Tageszeitung El Financiero berichtet, sprachen sich bei einer im Dezember im Auftrag des Mediums durchgeführten Telefonumfrage 72 Prozent positiv zur Arbeit López Obradors aus – um vier Prozentpunkte mehr als im Monat zuvor. Es ist die höchste Zustimmung seit Juni vergangenen Jahres.

Auch der Führungsstil des Präsidenten war zum Jahresende beliebter, der entsprechende Wert stieg von 52 auf 58 Prozent. Die Maßnahmen gegen die Korruption im Land sahen 41 Prozent positiv. Dies ist die erste mehrheitlich positive Bewertung in diesem Bereich. Bei Bildung und Gesundheit gab es ebenfalls Zuwächse. Auch die Arbeit des Präsidenten in puncto Armutsbekämpfung bewerteten 40 Prozent positiv.

Das schlechteste Ergebnis gab es für den Bereich öffentliche Sicherheit, dem nur 27 Prozent der Befragten ein positives Zeugnis ausstellten. 51 Prozent gaben in diesem Zusammenhang ein negatives Urteil ab. Im ersten Jahr von López Obradors Präsidentschaft stieg die seit Jahren hohe Mordrate in Mexiko weiter an. Besonders der Mord an einer neunköpfigen Mormonen-Familie mit US-amerikanisch-mexikanischer Doppelstaatsbürgerschaft im November und die erzwungene Freilassung eines zuvor verhafteten hochrangigen Kartellmitglieds im Oktober sorgten für Kritik an der Sicherheitsstrategie des Präsidenten.

In der ersten Pressekonferenz 2020 erklärte López Obrador ein Ende der Gewalt zur größten Herausforderung im neuen Jahr. Er wolle „die Wurzeln des Bösen ausreißen“, verkündete er. Die beste Strategie dafür sei, sich den Ursachen zu widmen und sich um die Jugendlichen zu kümmern, die von der neoliberalen Politik vernachlässigt worden seien. Es gelte, sie "zu umarmen und ihnen Alternativen und Arbeitsplätze zu bieten".

Der 66-jährige Amlo gewann 2018 bei seiner dritten Kandidatur die Präsidentschaftswahlen und ist seit dem 1. Dezember 2018 im Amt. Er gehörte 1989 zu den Mitbegründern der Partei der Demokratischen Revolution (PRD).Von 2000 bis 2005 war er Bürgermeister von Mexiko-Stadt. Im Jahr 2011 gründete er die "Bewegung für eine nationale Erneuerung", Morena.

Für die Umfrage wurden in der ersten Dezemberhälfte 800 Mexikanerinnen und Mexikaner in allen Bundesstaaten telefonisch befragt.