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Western Union stellt Geldsendungen nach Kuba ein

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...aber nicht nach Kuba: Western Union stellt sämtliche Zahlungen aus Europa und anderen Teilen der Welt ein
...aber nicht nach Kuba: Western Union stellt sämtliche Zahlungen aus Europa und anderen Teilen der Welt ein

Denver/Havanna. Der US-Geldtransferdienstleister Western Union wird ab dem 26. Februar seine Kuba-Dienste außerhalb der USA einstellen. Damit beugt sich die Firma dem Druck aus Washington, die sozialistische Insel von den internationalen Finanzströmen zu isolieren.

Bereits seit einigen Tagen waren Gerüchte in Umlauf, wonach Western Union sämtliche Kuba-Zahlungen aus Europa und anderen Teilen der Welt einstellen wird. Nun ist es offiziell: "Aufgrund der einzigartigen Herausforderungen, die Transferdienste nach Kuba aus Ländern außerhalb der USA zu betreiben" werde der Service eingestellt, heißt es in einem Statement der Firma. Kunden in den USA dagegen könnten weiterhin Geld über die mobile Anwendung von Western Union, auf der Website des Unternehmens oder in Einzelhandelsgeschäften senden, sagte eine Sprecherin des Unternehmens.

Geldsendungen nach Kuba werden damit abermals erschwert, womit die Regierung von Präsident Donald Trump ihre Strategie, Kuba zu isolieren und finanziell den Hahn abzudrehen, weiter verschärft. Die Überweisungen von Familienangehörigen aus dem Ausland (remesas) sind eine der wichtigsten Einnahmequellen für die Wirtschaft des Landes. Sie lagen im Jahr 2028 bei insgesamt rund drei Milliarden US-Dollar und rangierten damit noch vor den Einnahmen aus dem Tourismus. Die "remesas" zählen nach dem Export von medizinischen Dienstleistungen zu den wichtigsten Devisenquellen des Landes. 

Bereits seit Oktober des vergangenen Jahres dürfen von den USA aus nur noch maximal 1.000 US-Dollar pro Quartal an kubanische Staatsangehörige gesendet werden, halb so viel wie bisher. Zudem darf kein Geld mehr an Personen geschickt werden, deren "enge Verwandte" Mitglied der Kommunistischen Partei Kubas (PCC) sind.

Ausgenommen von den Einschränkungen sind Kubas kleiner Privatsektor und Nichtregierungsorganisationen, die im Rahmen der US-Kuba-Politik gegen die Regierung in Havanna in Stellung gebracht werden sollen. Ziel sei es, "das Wachstum des Privatsektors außerhalb der Kontrolle der Regierung" zu fördern und gleichzeitig "das kubanische Regime finanziell zu isolieren", heißt es in dem Dokument. Auch Spenden nach Kuba sind mit den neuen Regularien verboten. Darüber hinaus dürfen europäische Banken ihre Kuba-Transaktionen nicht mehr über ihre US-Filialen abwickeln, was aus Angst vor Strafzahlungen jedoch bereits seit vielen Jahren nicht mehr gängige Praxis ist.