USA blockieren chinesische Hilfsgüter für Kuba gegen Corona-Pandemie

Havanna/Beijing/Washington. Der kubanische Botschafter in China, Carlos Miguel Pereira, hat den USA vorgeworfen, trotz der pandemischen Verbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 eine Lieferung von Hilfsgütern des chinesischen Internet-Großkonzerns Alibaba an Kuba zu verhindern. Nach Angaben des Diplomaten lehnte ein US-Logistikunternehmen die Lieferung von Atemmasken und Diagnosesets nach Kuba ab. Die US-Firma habe mit den Bestimmungen der US-Blockadegesetze argumentiert, die Handel mit dem sozialistischen Kuba verbieten und unter Strafe stellen.

"Trotz der enormen und lobenswerten Anstrengung des Gründers von Alibaba und der Jack-Ma-Stiftung, die es geschafft hat, mehr als fünfzig Länder mit Schutzmaterial zu versorgen, können die Lieferungen nach Kuba nicht stattfinden", sagte Pereira. Dabei seien diese Ressourcen zur Pandemie unter den erschwerten Bedingungen der US-Blockade dort dringend nötig.

Am 22. März hatte Alibaba-Gründer Jack Ma über den Kurznachrichtendienst Twitter die Lieferung von zwei Millionen Masken, 400.000 Diagnosereagenzien und 104 Beatmungsgeräten in 24 Länder Lateinamerikas und der Karibik angekündigt, darunter auch Kuba. "Eine Welt, ein Kampf", schrieb er und fügte hinzu, dass sein Unternehmen die Ladung unter anderem auf die Großen Antillen, nach Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, die Dominikanische Republik und Peru verschiffen würden. Das chinesische Unternehmen und die Stiftung von Jack Ma hatten Hilfsgüter auch an Länder in Asien, Afrika, Europa und in die Vereinigten Staaten gesandt.

Angesichts der internationalen Ausbreitung des SARS-CoV-2 haben zuletzt zahlreiche Regierungen Washington aufgefordert, die Blockademaßnahmen gegen Kuba, Venezuela und Iran aufzuheben, um ihnen den Zugang zu humanitärer Hilfe und den von ihren jeweiligen Völkern benötigten Produkten zu garantieren. Das Weiße Haus ignoriert jedoch die Aufforderungen und droht sogar mit einer Verschärfung seiner Strafmaßnahmen gegenüber den drei Ländern, in denen die Trump-Regierung einen Führungs- oder Systemwechsel erzwingen will.

"Im Falle Kubas hat die US-Regierung von Präsident Donald Trump vor kurzem ihre fast 60 Jahre währende Blockade noch einmal verschärft, indem Überweisungen von Kubanern an Familienangehörige auf der Insel stark eingeschränkt wurden. Auch werden ausländische Unternehmen, die in Kuba Geschäfte machen, zunehmend schikaniert", schreibt das kubanische Onlineportal Escambray.