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Kolumbien: Botschafter in Uruguay tritt nach Entdeckung von Drogenlabor zurück

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Bild von Fernando Sanclemente
Fernando Sanclemente (rechts) arbeitete seit 2012 für die Regierung, er begann als Leiter des öffentlichen Nahverkehrs Bogotás

Bogotá/Montevideo. Der kolumbianische Botschafter in Uruguay, Fernando Sanclemente Alzate, ist nach dem Fund eines Drogenlabors auf einer Finca seiner Familie zurückgetreten. Das Rücktrittsschreiben reichte er am 6. April bei Präsident Iván Duque ein, nachdem am Tag zuvor die Generalstaatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen ihn angekündigt hatte. Darin schrieb er: "Es ist meine Pflicht, Ihnen im Interesse des Schutzes und der Wahrung Ihres und des guten Rufs Ihrer Regierung mein Rücktrittsschreiben ab diesem Datum zur Prüfung vorzulegen."

Die Finca, auf der das Labor zur Produktion von Kokain gefunden wurde, ist im Besitz der Gesellschaft Las Colinas de Guasca Ltda der Familien Sanclemente und Spiwack und befindet sich in Guasca etwa 60 Kilometer von der Hauptstadt Bogotá entfernt. Bis zu seiner Ernennung als Botschafter 2019 agierte er als Rechtsvertreter der Gesellschaft, derzeit hat sein Bruder Gilberto Sanclemente Alzate die Position inne.

Laut Außenministerium hat jedoch die Gesellschaft das fragliche Gebiet von etwa 23 Hektar vom 15. Juni 2017 bis Juni 2020 vermietet. Demzufolge sei die Familie Sanclemente von dem Fund überrascht und sagte der von den Behörden geforderten Unterstützung zur Klärung der Situation zu. Im Schreiben bat Sanclemente die Behörden darum, ihn und seine Angehörigen angesichts der Entdeckung des Labors  "als Opfer anzuerkennen".

Den Fund machte die Antidrogenpolizei am 12. Februar bei einer Razzia auf der Finca, bei der Lagerhäuser, Büros und ein Waldgebiet durchsucht wurden. Nach Angaben der Behörde wurden vor Ort mehrere Tonnen chemischer Stoffe und zehn Kilogramm verarbeitetes Kokain gefunden. Die Agenten der Drogenfahndung zerstörten das Labor im Anschluss und verhafteten dabei vier Personen, die wegen des Verdachts von Straftaten im Zusammenhang mit Drogenhandel einem Richter vorgefürt wurden.