Waldzerstörung in Argentinien: Greenpeace-Liste legt Namen von Verantwortlichen offen

argentinen_greenpeace_entwaldung.jpg

"Wälder zerstören ist ein Verbrechen": Greenpeace protestiert gegen die massive Abholzung in Argentinien
"Wälder zerstören ist ein Verbrechen": Greenpeace protestiert gegen die massive Abholzung in Argentinien

Buenos Aires. Argentinien hat in den letzten drei Jahrzehnten fast acht Millionen Hektar einheimischen Waldes verloren, hauptsächlich durch das Vordringen der Agrargrenze (frontera agrícola) für land- und viehwirtschaftlich genutztes Land auch in wenig ackerbaulich geeignete Dürregebiete. Mit dieser Zahl gehört Argentinien zu den zehn Ländern mit der weltgrößten Entwaldung.

Auf die vier nördlichen Provinzen Santiago del Estero, Salta, Chaco und Formosa in der semiariden Chaco-Trockensavanne entfällt 80 Prozent der Entwaldung des Landes, die trotz der Corona-Quarantäne ungebremst weitergeht. Der Waldverlust wird hauptsächlich durch Rodungen zur Ausbreitung des Sojabohnen-Anbaus und der Viehzucht verursacht.

Die Umweltorganisation Greenpeace hat nun mehr als 300 Namen von Konzernen und Unternehmern veröffentlicht, die in den letzten 30 Jahren in dem südamerikanischen Land abgeholzt haben.

Darunter sind: Eduardo Elsztain (120.000 Hektar gerodet), Jorge Horacio Brito (50. 000 Hektar), Paolo Rocca, Eduardo Eurnekian, Marcelo Mindlin, Alejandro Carlos Roggio, Aldo Adriano Navilli, Benjamín Gabriel Romero, Franco und Mauricio Macri, Alejandro Braun Peña, Luis Caputo, Victorio Américo Gualtieri, Alfredo Olmedo, Roberto Urquia, David Lacroze Ayerza, Manuel Santos Uribelarrea, Enrique Urbano Duhau, Orlando Canido, Alberto Verra, César Raúl Mochón, Ángel Sanchís Perales, José Macera, Jorge Alberto Pocovi, John Dieter Kahlbetzer und Daniel Lifsitz.

Hernán Giardini, Koordinator der Greenpeace-Kampagne Wälder, warnt: "Wir nennen einige der Verantwortlichen für eines der schlimmsten Umweltverbrechen beim Namen, die unser Land je erlitten hat: die Abholzung der Wälder. Mehr Waldzerstörung bedeutet mehr Überschwemmungen, mehr Vertreibungen von Bauern- und indigenen Gemeinden, mehr Verschwinden von gefährdeten Arten und mehr Krankheiten."

Ihm zufolge sei es "völlig inakzeptabel, dass angesichts des Gesundheits-, Klima- und Biodiversitätsnotstandes, unter dem wir leiden, die Entwaldung weitergeht. Die Regierungen müssen den destruktiven Ambitionen einiger Geschäftsleute Einhalt gebieten. Die Zerstörung von Wäldern ist ein Verbrechen, und wir dürfen keinen weiteren Hektar verlieren".

Die Umweltorganisation wirbt auf ihrer Website für eine Petition an die Gouverneure von Salta, Santiago del Estero, Chaco und Formosa, einen Waldnotstand auszurufen, um die Abholzung für immer zu stoppen.