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US-Kriegsschiff kreuzt offenbar in Venezuelas Gewässern

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Warnt die US-Regierung vor weiteren Provokationen: Venezuelas Verteidigungsminister Padrino
Warnt die US-Regierung vor weiteren Provokationen: Venezuelas Verteidigungsminister Padrino

Caracas. Venezuela hat am Mittwoch eine Verletzung seiner Hoheitsgewässer durch ein US-amerikanisches Kriegsschiff beklagt. Der Verteidigungsminister und Chef der venezolanischen Streitkräfte, General Vladimir Padrino López, sagte bei einem öffentlichen Auftritt, ein Schiff der US-Marine habe sich der venezolanischen Küste bis auf 30 Seemeilen genähert. Er bezeichnete das Eindringen in Venezuelas Gewässer als "bedrohlich" und als "Provokation". Die Aktion drücke die "arrogante Haltung" der US-Regierung aus.

Gleichzeitig sprach Padrino eine Warnung an den Befehlshaber des Südkommandos der US-Streitkräfte, Craig Faller, aus. Sollten die USA sich erlauben, in Venezuelas Hoheitsgebiet militärische Operationen durchzuführen, "werden sie eine unmittelbare Antwort von unseren Streitkräften erhalten", so der General.

Das Südkommando hatte zuvor in einer Pressemitteilung das Vorgehen des Kriegsschiffes USS Nitze ausdrücklich gelobt. In einer "Operation zur Sicherstellung der Navigationsfreiheit" habe das Schiff eine Zone durchquert, über die "das illegitime Maduro-Regime fälschlicherweise die Kontrolle beansprucht", hieß es in der Mitteilung.

Weiter schreibt das US-Militär, der freie Zugang zu internationalen Gewässern "schützt die nationalen Interessen der USA, fördert eine gerechte internationale Ordnung und stellt sicher, dass die US-Marine wichtige Aufgaben erfüllen kann, darunter humanitäre Hilfseinsätze, Katastrophenhilfeoperationen, Unterstützung internationaler Bemühungen zur Drogenbekämpfung und multinationale Übungen zur Stärkung regionaler Partnerschaften".

Es ist nicht das erste Mal, dass Venezuela eine Verletzung seiner territorialen Souveränität durch die USA beklagt. Zuletzt waren am 3. Mai dieses Jahres Angehörige eines US-amerikanischen Söldnerunternehmens bei einem Invasionsversuch festgesetzt worden. Die private Sicherheitsfirma Silvercorp, welche die Operation leitete, hatte Verbindungen zum venezolanischen Oppositionspolitiker Juan Guaidó, der von den USA als "Interimspräsident" des Landes anerkannt wird. Bereits im April hatte Venezuelas Außenministerium Pläne der USA kritisiert, unter dem Vorwand einer angeblichen "Anti-Drogen-Operation" seine militärische Präsenz vor der Küste des südamerikanischen Staates zu verstärken.