Brasilien: Bolsonaro missachtet Hygienemaßnahmen in Goiás

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Brasiliens Präsident, Jair Bolsonaro, fällt immer wieder durch demonstrative Missachtung von Schutzmaßnahmen gegen den Corona-Virus auf
Brasiliens Präsident, Jair Bolsonaro, fällt immer wieder durch demonstrative Missachtung von Schutzmaßnahmen gegen den Corona-Virus auf

Caldas Novas. Bei der Eröffnung einer Solaranlage hat Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro trotz der steigenden Corona-Fälle keine Maske getragen. Anlässlich der Eröffnung eines Solarkraftwerks in der Stadt Caldas Novas im Bundesstaat Goiás lief der Regierungschef bei seiner Ankunft durch eine Menschenmenge und machte Fotos mit Anhängern. Dabei hielt er keinen Sicherheitsabstand zu den anwesenden Personen und trug keine Mund-Nasen-Bedeckung.

Ein verpflichtendes Dekret der Gemeinde Caldas Novas zum Tragen einer Maske missachtete er damit. Die Verordnung sieht jedoch bei einem Verstoß keine Geldstrafe vor. Der Gouverneur des Bundesstaates Goiás, Ronaldo Caiado, trug hingegen selbst während seiner Rede eine Maske.

Während seiner Rede ging Bolsonaro auch auf die seit April laufende Corona-Nothilfe ein. Diese war zunächst für drei Monate angesetzt. Bis Ende des Jahres beabsichtigt Bolsonaro diese Hilfen nach seinen Worten noch beizubehalten. Zum Betrag der geplanten finanziellen Unterstützung machte er keine genauen Angaben. Bolsonaro sagte weiterhin, dass die Hilfen zuerst die Menschen betreffen würden, die im informellen Sektor arbeiteten. Eine Hilfe wie in der vergangenen fünf Monaten sei jedoch nicht weiterhin möglich.

Nach Angaben des lateinamerikanischen Nachrichtenportals nodal gilt Brasilien bisher als das zweitstärkste betroffene Land mit Covid-19 Fällen nach den Vereinigte Staaten. Laut Angaben der brasilianischen Regierung verstarben im Land bisher 120.828 Menschen an Covid-19.

Zum Anlass seines Auftritts erinnerte Bolsonaro an seine früheren Aussagen zu Solarenergie und dass er stets gegen eine Besteuerung dieser Energie sei. Der Minister für Bergbau und Energie, Bento Albuquerque, befürwortete die seit August geltende Steuersenkung auf die Einfuhr von Solaranlagen. Weiterhin betonte er, dass die Regierung Umweltschutz und private Investitionen in dieser Branche unterstütze.

Caldas Novoas ist als Touristenattraktion in Goiás bekannt. Die 75.000 m² große Photovoltaikanlage soll die Wasserparks der Hotelkomplexe mit Energie versorgen. Weiterhin könnte die Anlage bis zu 4.265 Haushalte versorgen. Das verantwortliche Unternehmen, Grupo di Roma, gab an, Überschüsse an erzeugter Energie der Stadt Caldas Novas anzubieten.