Demonstrationen in Guatemala setzen sich fort

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Die Proteste gegen Korruption in Guatemala fordern auch eine neue Verfassung mit plurinationalem Charakter
Die Proteste gegen Korruption in Guatemala fordern auch eine neue Verfassung mit plurinationalem Charakter

Guatemala-Stadt. Die Forderungen nach einem Rücktritt von Präsident Alejandro Giammattei und der Generalstaatsanwältin reißen nicht ab. Auslöser für die anhaltenden Demonstrationen in Guatemala war die Entlassung von Juan Francisco Sandoval, Sonderstaatsanwalt gegen Straffreiheit.

In den vergangenen Wochen kam Guatemala nicht zur Ruhe. Es wurde weiter demonstriert und Straßen blockiert, darunter wichtige Verkehrsverbindungen nach Mexiko. An den Protesten sollen insgesamt etwa 200.000 Landarbeiter und Landarbeiterinnen im ganzen Land teilgenommen haben. Hauptforderung der Demonstrierenden ist weiter der Rücktritt von Giammattei und der Rücktritt der Generalstaatsanwältin María Consuelo Porras. Ebenfalls wird eine verfassungsgebende Versammlung gefordert, die einen plurinationalen Staat ausrufen soll. Bei den Demonstrationen treten viele verschiedene Gruppierungen auf, u. a. organisierte Landarbeiter und Studierende der Universität San Carlos in Guatemala-Stadt. Auch Ex-Militärs blockierten Straßen und forderten den Präsidenten auf, sein Wahlversprechen einzuhalten. Ihre Forderung nach einer finanziellen Entschädigung für ihre Teilnahme im Bürgerkrieg sei im Kongress noch nicht besprochen worden.

Ende der vergangenen Woche demonstrierten indigene Autoritäten in der Hauptstadt und wiederholten die genannten Forderungen nach Rücktritten. Sie gaben der Regierung bis zum gestrigen Tag Zeit, ihre Forderungen umzusetzen und riefen gleichzeitig alle Guatemalteken auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Rücktrittsforderung zu unterstützen.

Derweil erklärte Präsident Giammattei am 13. August trotz kritischer Stimmen im Kongress einen neuen Ausnahmezustand. Damit wurde eine erneute Ausgangssperre, gültig ab dem vergangenen Sonntag für die Stunden zwischen 22 bis 4 Uhr, eingeführt. Begründet wurde der Ausnahmezustand mit den steigenden Fallzahlen in der Coronapandemie.